International
Frankreich

Der Ex-Premier Manuel Valls schliesst sich der Bewegung von Manuel Macron an

FILE - In this April 8, 2015 file photo, then French prime minister Manuel Valls, right, speaks with then economy minister Macron during in Paris. Valls suggested Tuesday May 9, 2017 that he wants to  ...
 Ex-Premier Manuel Valls (rechts) schliesst sich der Bewegung von Emmanuel Macron an. Bild: AP/Reuters

«Sozialistische Partei ist tot»: Ex-Premier Valls läuft zu Macron über

09.05.2017, 15:2609.05.2017, 16:43
Mehr «International»

Es ist ein Coup für Emmanuel Macron: Der künftige französische Präsident erhält vor den Parlamentswahlen im Juni prominente Unterstützung aus dem Lager der Sozialisten. Ex-Ministerpräsident Manuel Valls kündigte am Dienstag an, er wolle sich Macrons Bewegung anschliessen und für sie kandidieren.

Ankündigung zu heiklem Zeitpunkt

Ein Sprecher Macrons zeigte sich von dem Vorstoss überrascht und betonte, binnen 24 Stunden würden die Wahllisten geschlossen. Die Ankündigung Valls kommt zu einer für die Sozialistische Partei (PS) heiklen Zeitpunkt, da ihr nach dem Debakel ihres Kandidaten Benoît Hamon im Rennen um die Präsidentschaft bei der Parlamentswahl eine weitere Schlappe droht.

«Die Sozialistische Partei ist tot. Das liegt hinter uns.»
Manuel VallsEx-premier

Valls rief in einem RTL-Interview alle Gleichgesinnten im sozialistischen Lager auf, seinem Beispiel zu folgen und Macron zu unterstützen. Ihm droht damit der Ausschluss aus der PS, die für Dienstag ein Führungstreffen vor der Wahl anberaumt hat. Valls machte deutlich, dass er mit dem Kapitel PS praktisch abgeschlossen hat:

Valls hatte sich schon vor der Präsidentenwahl hinter den Linksliberalen Macron und damit gegen den Bewerber seiner eigenen Partei gestellt. Macron wiederum gehörte als Wirtschaftsminister jener Regierung unter dem scheidenden Präsidenten François Hollande an, die Valls als Ministerpräsident anführte. Macron will bei den Parlamentswahlen am 11. und 18. Juni eine eigene Mehrheit erringen, die ihm die Durchsetzung seiner Pläne erheblich erleichtern würde.

Mehr Europa und weniger Beamte – das hat Macron mit Frankreich vor

1 / 9
Mehr Europa und weniger Beamte – das hat Macron mit Frankreich vor
Emmanuel Macron verortet sich selber politisch weder rechts noch links. Doch was sieht sein Programm eigentlich vor?
quelle: ap/ap / emilio morenatti
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Wie schlägt sich«la République en marche»?

Obwohl seine Bewegung «En Marche» erst vor einem Jahr gegründet wurde, könnte ihm dies Umfragen zufolge gelingen. Generalsekretär Richard Ferrand erklärte am Montag, die Gruppe werde in «La République en marche» (Republik in Bewegung) umbenannt und solle stärker nach der Struktur einer traditionellen Partei ausgerichtet werden.

Am Donnerstag will Ferrand die 577 Kandidaten vorstellen, die bei der Parlamentswahl für die neue Partei kandidieren werden. (sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
satyros
09.05.2017 15:51registriert August 2014
Das fängt ja gut an. Diejenigen, die den PS zerstört haben, hängen ihre Fahne in den Wind und versprechen sich nun wohl das eine oder andere Pöstchen. Viel Spass! Euch wird niemand vermissen.
00
Melden
Zum Kommentar
12
US-Inflationsrate zieht wie erwartet etwas an

In den USA hat sich der Preisauftrieb im November wie erwartet etwas verstärkt. Die Konsumentenpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate noch bei 2,6 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise im November um 0,3 Prozent.

Zur Story