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Nach Drohungen: «Barbie»-Vorführung in Frankreich abgesagt

This image released by Warner Bros. Pictures shows Ryan Gosling, left, and Margot Robbie in a scene from "Barbie." Earlier this week ?Barbie? passed ?The Super Mario Bros. Movie? to become t ...
Dürfen in Noisy-le-Sec nicht singend durch die Wüste fahren: Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken.Bild: keystone

Nach Drohungen von Jugendlichen: «Barbie»-Vorführung in Frankreich abgesagt

Nach Gewaltdrohungen gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hat die französische Stadt Noisy-le-Sec eine von ihr geplante Vorführung des Films «Barbie» abgesagt.
14.08.2025, 04:3614.08.2025, 05:19

Die französische Kulturministerin Rachida Dati beklagte daraufhin in einem Post auf der Plattform X am Mittwoch einen «schwerwiegenden Programm-Eingriff, der Familien und Kinder von einer kulturellen Aktivität ausschliesst». Sie kündigte rechtliche Schritte an.

Der Bürgermeister der Stadt, Olivier Sarrabeyrouse von der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), äusserte am Montag sein Bedauern darüber, dass «eine kleine Gruppe aus dem Viertel unter dem Druck eines Einzelnen ihre Energie darauf verwendet hat, die Vorführung dieses Films zu verhindern». Das kostenlose Freiluftkino-Event hätte am vergangenen Freitag stattfinden sollen.

Die Drohungen der störenden Gruppe haben einen religiösen Hintergrund. Laut der Mitteilung von Sarrabeyrouse basierten diese auf «fadenscheinigen Argumenten», die von politisch motiviertem «Obskurantismus und Fundamentalismus» zeugten.

Der französischen Zeitung «Le Parisien» erzählte er, dass Jugendliche den Beschäftigten während des Aufbaus sagten, sie würden die Vorführung verhindern und die Ausrüstung zerstören. Die Gegner hätten gemeint, dass der Film Homosexualität befürworte und die Integrität der Frau verletze. Weil die Situation sehr aggressiv gewesen sei, hätten die Mitarbeitenden den Bürgermeister angerufen. Er habe dann entschieden, die Veranstaltung abzusagen.

«Barbie» erzählt, wie die ikonische Spielzeugpuppe Barbie (dargestellt von Margot Robbie) und Ken (Ryan Gosling) kurzzeitig aus ihrer Heimat Barbieland in die echte Welt gelangen. Der Film von Regisseurin Greta Gerwig war 2023 ein Welterfolg – allerdings wurde er in mehreren muslimischen Ländern wie Algerien, Kuwait oder Oman verboten. (sda/dpa/con)

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91 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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CoolSideOfThePillow
14.08.2025 05:21registriert Juli 2022
Welcher religiöse Hintergrund dies wohl gewesen sein könnte...
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vaste
14.08.2025 05:52registriert September 2016
Klar, Frankreich und die falsche Toleranz gegenüber religiösen Extremisten. Ein Anschauungsbeispiel dazu, wie weit man es nie kommen lassen sollte.
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Frogus
14.08.2025 06:08registriert Juli 2025
.. Der Anfang.. Lässt erahnen, wo wir in 30 Jahren stehen werden. Ein Hoch auf die europäische Toleranz.
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