Die französische Kulturministerin Rachida Dati beklagte daraufhin in einem Post auf der Plattform X am Mittwoch einen «schwerwiegenden Programm-Eingriff, der Familien und Kinder von einer kulturellen Aktivität ausschliesst». Sie kündigte rechtliche Schritte an.
Der Bürgermeister der Stadt, Olivier Sarrabeyrouse von der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), äusserte am Montag sein Bedauern darüber, dass «eine kleine Gruppe aus dem Viertel unter dem Druck eines Einzelnen ihre Energie darauf verwendet hat, die Vorführung dieses Films zu verhindern». Das kostenlose Freiluftkino-Event hätte am vergangenen Freitag stattfinden sollen.
Die Drohungen der störenden Gruppe haben einen religiösen Hintergrund. Laut der Mitteilung von Sarrabeyrouse basierten diese auf «fadenscheinigen Argumenten», die von politisch motiviertem «Obskurantismus und Fundamentalismus» zeugten.
Der französischen Zeitung «Le Parisien» erzählte er, dass Jugendliche den Beschäftigten während des Aufbaus sagten, sie würden die Vorführung verhindern und die Ausrüstung zerstören. Die Gegner hätten gemeint, dass der Film Homosexualität befürworte und die Integrität der Frau verletze. Weil die Situation sehr aggressiv gewesen sei, hätten die Mitarbeitenden den Bürgermeister angerufen. Er habe dann entschieden, die Veranstaltung abzusagen.
«Barbie» erzählt, wie die ikonische Spielzeugpuppe Barbie (dargestellt von Margot Robbie) und Ken (Ryan Gosling) kurzzeitig aus ihrer Heimat Barbieland in die echte Welt gelangen. Der Film von Regisseurin Greta Gerwig war 2023 ein Welterfolg – allerdings wurde er in mehreren muslimischen Ländern wie Algerien, Kuwait oder Oman verboten. (sda/dpa/con)