Frankreich will Schleuserboote im Ärmelkanal stoppen
Frankreich will im Kampf gegen die Migration über den Ärmelkanal nach Grossbritannien künftig auch gezielt auf See gegen Schleuserboote vorgehen. Frankreich beginne «in Kürze» mit «Kontroll- und Einsatzmassnahmen» auf dem Meer, teilte die Präfektur für den Ärmelkanal und die Nordsee laut der Zeitung «Le Parisien» mit. Die sogenannten «Taxi-Boote» sollen schon gestoppt werden, wenn Schleuser mit ihnen noch ohne Passagiere weitab des Sammelpunktes der Migranten losfahren.
London macht wegen Migration Druck auf Paris
Zu der verschärften Gangart komme es nach Druck aus Grossbritannien, hatte zuvor die Zeitung «Le Monde» berichtet. Der britische Premier Keir Starmer habe Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Schreiben, aus dem die Zeitung zitiert, gedrängt, schnell zu der neuen Taktik überzugehen.
Mehr als 39'000 Menschen haben in diesem Jahr bereits nach Angaben des britischen Innenministeriums den oft gefährlichen Weg über den Ärmelkanal auf sich genommen. Mindestens 27 Migranten kamen dabei in diesem Jahr bereits ums Leben.
Paris erhält Millionensummen
London überweist Paris Millionensummen, damit es mehr gegen die Migration tut. Frankreich geht zwar gegen die Schleusernetzwerke vor, beschränkt sich was die Boote angeht bisher aber auf die Seenotrettung, wenn die Migranten Schiffbruch erleiden.
Zu den Berichten über Druck auf Paris wolle sich London nicht äussern, wie ein Sprecher der Downing Street der Nachrichtenagentur PA zufolge sagte. Premier Starmer tausche sich regelmässig mit Macron aus, «und wir möchten unsere Zusammenarbeit mit unseren französischen Partnern bei der Bekämpfung der illegalen Migration stets weiter ausbauen», hiesst es. (sda/dpa)
