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Moldau-Wahl: Ex-Präsident erkennt Sieg von Maia Sandu nicht an

epa11700084 Incumbent President of Moldova Maia Sandu delivers a speech about the preliminary election results during a final press conference at her campaign headquarters in Chisinau, Moldova, 03 Nov ...
Amtsinhaberin Maia Sandu hat die Wahlen in Moldau mit deutlichem Abstand gewonnen.Bild: keystone

Moldau-Wahl: Ex-Präsident erkennt Sieg von Maia Sandu nicht an

04.11.2024, 19:09
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Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Moldau hat Amtsinhaberin Maia Sandu mit deutlichem Abstand gewonnen. Die Präsidentin des verarmten Landes zwischen der Ukraine und dem EU-Land Rumänien kam nach Angaben der Wahlkommission auf 55,35 Prozent der Stimmen. Ihr Herausforderer, der frühere Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo, erhielt demnach 44,65 Prozent der Stimmen. Die Partei der Sozialisten des prorussischen Ex-Präsidenten Igor Dodon, für die Stoianoglo angetreten war, erkannte das Ergebnis – wie das früherer Wahlen – nicht an.

Stoianoglo, der im Land selbst die meisten Stimmen geholt hatte, sei der Präsident des Volkes, teilten die Sozialisten in der Hauptstadt Chisinau mit. Die Partei stört sich traditionell daran, dass Wahlen immer wieder von Moldauern im Ausland entschieden werden. Staatschefin Sandu hatte ihren Sieg der Diaspora zu verdanken. Die Entscheidung wird aus Sicht von politischen Beobachtern zunächst ohne Folgen bleiben. Stoianoglo selbst hatte das Ergebnis anerkannt und zur Ruhe aufgerufen.

Die im Parlament vertretene Oppositionspartei dürfte aber bei der nächsten Wahl vor allem weiter für ihr Ziel eintreten, die Gesetzgebung für Abstimmungen zu ändern. Demnach sollten Wahlen im Land selbst und nicht durch die Wähler im Ausland, die teils schon seit vielen Jahren nicht mehr in ihrer Heimat waren, entschieden werden.

Die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) bewerteten die Wahl als überwiegend positiv. Allerdings habe sie gezeigt, wie gespalten das Land sei. Die gewählte Präsidentin werde Brücken bauen müssen, um gesellschaftliche Gräben zu überwinden, hiess es. (hkl/sda/dpa)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ali mini äntli
04.11.2024 20:39registriert September 2021
Putins Gift...
Wir sollten alle noch entschiedener gegen diesem Demagogen vorgehen und Moldawien eine Zukunft in der aufgeklärten Welt ermöglichen.
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Firefly
04.11.2024 20:23registriert April 2016
Wie soll sie Brücken bauen in einem armen Land, wenn der reichste Verbrecher der Welt alle Versuche dies zu tun zu verhindern wissen wird?

Ohne Hilfe und Unterstützung wird das nicht möglich sein.
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Quaerentius
04.11.2024 21:39registriert Mai 2022
Es ist immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass in diesem kleinen, mausarmen Land trotz erheblichen Beeinflussungsversuchen der Russen offenbar ziemlich faire und korrekte Wahlen abgehalten werden konnten und dass der Unterlegene selbst das Resultat scheinbar vorbehaltlos akzeptiert!
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