Nach Friedensnobelpreis: Venezuela schliesst Botschaft in Oslo
Am Freitag wurde der Friedensnobelpreis verliehen. Er ging an die Oppositionspolitikerin María Corina Machado. Die Venezolanerin lebt seit rund 14 Monaten in einem Versteck.
2002 gründete sie die Nichtregierungsorganisation «Súmate», dies heisst übersetzt «Mach mit». Diese war dem damaligen Präsidenten Hugo Chávez ein Dorn im Auge.
Und auch der aktuelle Machthaber ist kein Fan von Machados Arbeit: Der autoritäre Präsident Nicolás Maduro hatte die Gewinnerin nach der Vergabe des Nobelpreises als Hexe bezeichnet.
In der norwegischen Stadt Oslo befindet sich aber nicht nur das Friedensnobelpreis-Komitee, sondern auch eine venezolanische Botschaft. Diese wurde nach der Bekanntgabe der Gewinnerin des Nobelpreises geschlossen.
Grund für die Schliessung
Die venezolanische Regierung sagt, es handelt sich dabei um eine «strategische Neuverteilung der Ressourcen». Der zeitliche Zusammenhang legt aber nahe, dass die Schliessung der Botschaft mit der Vergabe des Friedensnobelpreises zusammenhängen könnte.
Die Sprecherin des norwegischen Aussenministeriums, Cecilie Roang, sagt gegenüber dem «Spiegel», dass ihnen ohne eine Angabe von Gründen mitgeteilt wurde, dass die Botschaft schliesse. Dies sei betrüblich, sagt sie weiter, Norwegen wolle weiterhin den Dialog mit Venezuela aufrechterhalten.
Zu einem Zusammenhang zwischen der Schliessung der Botschaft und dem Friedensnobelpreis habe sich die Sprecherin nicht äussern wollen. Sie sagt lediglich, dass der Nobelpreis unabhängig von der norwegischen Regierung vergeben werde.
Laut lokalen venezolanischen Medien sei die Botschaft bereits am Montag nicht mehr erreichbar gewesen. Neben der Botschaft in Oslo werden auch die Botschaften in Australien geschlossen. Dafür werden neue Vertretungen in Burkina Faso und Zimbabwe eröffnet. (nib)