International
Gesellschaft & Politik

UN-Sicherheitsrat kritisiert israelischen Siedlungsbau

UN-Sicherheitsrat kritisiert israelischen Siedlungsbau

20.02.2023, 21:0720.02.2023, 21:07

Der UN-Sicherheitsrat hat sich kritisch zum israelischen Siedlungsbau in den Palästinensergebieten geäussert. In einer gemeinsamen Stellungnahme zeigte das mächtigste UN-Gremium am Montag «Betroffenheit und Bestürzung».

Der 15-köpfige Rat wende sich «entschieden gegen alle einseitigen Massnahmen, die den Frieden behindern, darunter unter anderem der israelische Bau und Ausbau von Siedlungen», die Beschlagnahmung von Land und die Zerstörung von Häusern der Palästinenser und die Vertreibung palästinensischer Zivilisten, hiess es in der einstimmig verabschiedeten Stellungnahme.

Israelis protest against plans by Prime Minister Benjamin Netanyahu's new government to overhaul the judicial system, near the Knesset, Israel's parliament in Jerusalem, Monday, Feb. 20, 202 ...
Israelis demonstrieren seit Wochen gegen die Pläne der neuen Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu.Bild: keystone

Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Erklärung und die Rolle des Verbündeten USA: «Diese einseitige Erklärung hätte niemals abgegeben werden dürfen, und die Vereinigten Staaten hätten sich ihr niemals anschliessen dürfen». Demnach werde darin «das Recht der Juden» geleugnet, in ihrer «historischen Heimat zu leben». Ursprünglich hätte am Montag sogar eine völkerrechtlich bindende Resolution im Sicherheitsrat verabschiedet werden können. Auf Druck der USA wurde der Entwurf der Vereinigten Arabischen Emirate jedoch zurückgezogen, es kam zur gemeinsamen Stellungnahme.

Die USA, Israels engster Verbündeter, sehen die israelischen Siedlungsaktivitäten zwar bereits seit Jahrzehnten überwiegend kritisch und als Hindernis für Friedensbemühungen, doch wollen sie diese normalerweise nicht öffentlich als illegal brandmarken. Mit Vetos schützten die Vereinigten Staaten Israel in den vergangenen Jahrzehnten dutzende Male vor kritischen UN-Resolutionen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Trump über Mord an Khashoggi: «Solche Dinge passieren»
US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag im Oval Office eine Frage zum Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi aus dem Jahr 2018 zurückgewiesen. Er bezeichnete den Ermordeten als «äusserst umstritten» und warf dem Fragesteller vor, das Thema nur angesprochen zu haben, um den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Verlegenheit zu bringen.
Zur Story