Trump über Mord an Khashoggi: «Solche Dinge passieren»
US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag im Oval Office eine Frage zum Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi aus dem Jahr 2018 zurückgewiesen. Er bezeichnete den Ermordeten als «äusserst umstritten» und warf dem Fragesteller vor, das Thema nur angesprochen zu haben, um den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Verlegenheit zu bringen.
Trump on the killing of journalist Jamal Khashoggi: "Things happen"
— The Bulwark (@thebulwark.com) 18. November 2025 um 19:54
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«Sie erwähnen jemanden, der äusserst umstritten war. Viele Menschen mochten diesen Herrn, von dem Sie sprechen, nicht. Ob man ihn mochte oder nicht – solche Dinge passieren», sagte Trump. Er beharrte zudem darauf, dass Kronprinz bin Salman nicht beteiligt gewesen sei. Die CIA schreibt ihm gemäss einer Einschätzung von 2021 mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Anordnung des Mordes zu.
«Er wusste nichts davon, und dabei können wir es belassen. Sie müssen unseren Gast nicht in Verlegenheit bringen, indem Sie eine solche Frage stellen», so Trump weiter zu den Journalisten im weissen Haus.
Kronprinz spricht von «grossem Fehler»
Auf die Ermordung Khashoggis angesprochen, erklärte der Kronprinz im Oval Office, der Fall sei «schmerzhaft und ein grosser Fehler». Nichtsdestotrotz verteidigte er die saudischen Ermittlungen.
«Was den Journalisten angeht, so ist es wirklich schmerzhaft zu hören, dass jemand ohne wirklichen Grund oder auf illegale Weise sein Leben verloren hat. Das ist für uns in Saudi-Arabien sehr schmerzhaft», sagte Mohammed bin Salman. Sein Land habe «alle richtigen Schritte zur Untersuchung unternommen» und werde «sein Bestes tun, damit so etwas nicht wieder vorkommt».
Der Besuch am Dienstag ist der erste Aufenthalt des Kronprinzen in Washington seit 2018, wenige Monate bevor Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet wurde.
CIA-Bericht: Kronprinz genehmigte die Operation
Die im Jahr 2021 veröffentlichte Einschätzung der CIA kam zum Schluss, dass Mohammed bin Salman die Ermordung des Kolumnisten der Washington Post genehmigt habe. Der Bericht verweist auf die umfassende Kontrolle des Kronprinzen über politische Entscheidungen im Königreich, die direkte Beteiligung eines seiner wichtigsten Berater sowie von Mitgliedern seiner Leibwache an der Operation. Zudem unterstütze der Kronprinz gewaltsame Massnahmen, um Dissidenten im Ausland – darunter auch Khashoggi – zum Schweigen zu bringen.
