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Gesellschaft & Politik

Serbien: Aleksandar Vucic bleibt Präsident

Klares Resultat gemäss Wahlforschern: Vucic gewinnt Präsidentenwahl in Serbien

04.04.2022, 00:1404.04.2022, 00:44
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In Serbien hat das amtierende Staatsoberhaupt Aleksandar Vucic nach Schätzungen der Wahlforschungsinstitute Ipsos und Cesid erwartungsgemäss die Präsidentenwahl klar gewonnen. Nach Berechnungen beider Institute kam Vucic am Sonntag auf 59,8 Prozent der Stimmen und sein stärkster Gegenkandidat, Zdravko Ponos, auf 17 Prozent. Vucic könnte demnach seine zweite Amtszeit in Folge antreten.

epaselect epa09867062 Incumbent Serbian President Aleksandar Vucic casts his ballot during the general elections in Belgrade, Serbia, 03 April 2022. Voters in Serbia are voting for the members or Parl ...
Vucic bei der Abgabe seines Stimmzettels in BelgradBild: keystone

Im Parlament liege Vucics Partei SNS mit 43,6 Prozent auf Platz eins, gefolgt von der Parteu Ujedinjeni mit 12,8 Prozent, erklärten Ipsos und Cesid weiter. Die nationale Wahlkommission kündigte an, dass erste Hochrechnungen aufgrund von Auszählungsergebnissen sowie Daten über die Wahlbeteiligung erst Montagabend bekanntgegeben werden.

In Serbien fanden am Sonntag Präsidenten- sowie vorgezogene Parlamentswahlen statt. Nach Angaben der serbischen Bürgerrechtsorganisation CRTA habe die Wahlbeteiligung eine Stunde vor Schluss der Wahllokale bei 55,1 Prozent gelegen. Mehrere Oppositionspolitiker berichteten über Unregelmässigkeiten bei der Stimmabgabe. Am Montag will sich die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) dazu äussern.

Der Nationalist Vucic bestimmt in wechselnden Funktionen seit 2012 die Politik in Serbien. Das von seiner Serbischen Fortschrittspartei (SNS) dominierte Parlament war erst 2020 gewählt worden. Vucic liess die Neuwahl vorziehen, um durch die Zusammenlegung mit der Präsidentschaftswahl die Vorherrschaft der SNS abzusichern. Er möchte sein Land in die EU führen, war aber bisher auch um gute Beziehungen zu Russland bemüht - zuletzt trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine.

epa09602395 Russian President Vladimir Putin (R) and his Serbian counterpart Aleksandar Vucic (L) shake hands during a meeting in the Black Sea resort of Sochi, Russia, 25 November 2021. Vucic is on a ...
Vucic und Wladimir Putin bei einem Treffen im November.Bild: keystone

Erstmals durften die ethnischen Serben aus dem Kosovo nicht an ihren Wohnorten an der serbischen Wahl teilnehmen, sondern mussten zur Stimmabgabe nach Serbien reisen. Grund dafür war, dass es zwischen Belgrad und Pristina keine Einigung über ein Abstimmungsprozedere auf kosovarischem Territorium gab. Zahlreiche Busse sowie Privatautos mit Kosovo-Serben fuhren am Sonntag ohne Zwischenfälle zur Abstimmung nach Serbien.

Bisher hatten die ethnischen Kosovo-Serben bei serbischen Wahlen in ihrer Heimat ihre Stimme abgeben dürfen - aufgrund einer Vermittlung durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Diesmal blieb dieses Prozedere aus. Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti hatte verlangt, dass sich die Regierung in Belgrad in dieser Angelegenheit direkt an die Regierung in Pristina wendet. Dies aber lehnte Serbiens Regierung ab, weil sie in einem solchen Schritt eine indirekte Anerkennung Kosovos als Staat sieht.

Das überwiegend von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 nach einer Nato-Intervention von Serbien losgelöst und 2008 für unabhängig erklärt. Serbien hat dies bis heute nicht anerkannt und erhebt weiter Anspruch auf das Territorium des von Deutschland und den meisten anderen EU-Ländern anerkannten Staates. (dab/sda/dpa)

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quelle: epa/epa / andrej cukic
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