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Afrika hat eine Million Mpox-Impfdosen gesichert

Afrika hat eine Million Mpox-Impfdosen gesichert

28.08.2024, 16:29
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A health worker attends to a mpox patient, at a treatment centre in Munigi, eastern Congo, Monday, Aug. 19, 2024. Congo will receive the first vaccine doses to address its mpox outbreak next week from ...
Ein kongolesischer Bub erhält den Mpox-Impfstoff intravenös.Bild: keystone

Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa hat eine Million Impfdosen gesichert angesichts der schnellen Ausbreitung der Krankheit Mpox. Das sagte CDC Generaldirektor Jean Kaseya am Mittwoch auf dem Afrika-Regionaltreffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im kongolesischen Brazzaville. Dies durch Zusagen der EU, Deutschlands und anderer Staaten

Die Schweiz habe bisher keine direkten Anfragen für Impfstoffspenden erhalten, so sei eine Weitergabe von in der Schweiz gelagertem Impfstoff an betroffene Länder derzeit nicht vorgesehen, hiess es vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Mpox? Hiessen die nicht einmal Monkeypox?
Ja, das ist korrekt. Bis 2022 war die offizielle Bezeichnung für diese Unterart des Orthopox-Virus «Monkeypox», oder auf Deutsch «Affenpocken». Der Name stammt aus den 70er-Jahren und kommt daher, dass das Virus erstmals an Affen beobachtet wurde. 2022 beschloss die WHO, den Namen in «Mpox» zu ändern, um rassistischen Stigmata entgegenzuwirken.

Angekommen seien Impfstoffe bisher nur in Nigeria. Ein Aktionsplan für den gesamten Kontinent solle am Freitag gestartet werden, sagte Kaseya. Zugleich warnte er: «Wir sind noch immer nicht vorbereitet auf eine weitere Pandemie.»

Warnung für die nächste Pandemie

Mpox müsse als ernste Warnung für die nächste Pandemie angesehen werden, mit der man in fünf bis zehn Jahren rechnen müsse, betonte Kaseya. Umso wichtiger sei eine eigene Impfstoffherstellung in Afrika. Darum habe die CDC dem Unternehmen Bavaria Nordic, einem der beiden Produzenten von Mpox-Impfstoffen, einen afrikanischen Hersteller für eine Zusammenarbeit vorgeschlagen. «Wir glauben, dass der Mpox-Impfstoff sehr bald in Afrika produziert wird.»

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisierte, der Kampf gegen Mpox finde die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft erst jetzt, nachdem Krankheitsfälle ausserhalb Afrikas aufgetreten seien. «Wir haben seit Jahren zu mehr Forschung und der Entwicklung von Diagnosetests und Impfstoffen aufgerufen», sagte er.

Frühe Diagnose wichtig

Roger Kamba, der Gesundheitsminister der Demokratischen Republik Kongo, die am stärksten von Krankheitsfällen betroffen ist, wies auf die rapide Verbreitung von Mpox hin. Während 2022 noch 5000 Fälle registriert worden seien, seien es in diesem Jahr bereits mehr als 17'000. Gleichzeitig sei die Sterblichkeitsrate von 4,5 auf 7,4 Prozent gestiegen. «Wir müssen so viele Fälle wie möglich erkennen, und das so früh wie möglich», betonte Kamba angesichts der begrenzten Diagnosekapazitäten.

Die WHO hatte Mitte August wegen der Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante Ib die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit gebracht werden. (sda/dpa)

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