Frankreichs Staatschef François Hollande hat die griechischen Vorschläge für eine Beilegung des Schuldenstreits als «ernsthaft» und «glaubwürdig» gelobt. «Die Griechen haben soeben ihre Entschlossenheit gezeigt, in der Eurozone zu bleiben», sagte er am Freitag in Paris.
Es sei aber noch nichts beschlossen. «Die kommenden Stunden werden wichtig sein», betonte Hollande, der sich in den vergangenen Wochen besonders intensiv für einen Kompromiss zwischen Athen und den Gläubigern eingesetzt hatte.
«Es muss alles getan werden, um eine Vereinbarung zu erzielen, eine gute Vereinbarung», sagte Hollande weiter. Diese müsse die «europäischen Regeln» genauso respektieren wie «die Griechen».
Der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sagte bei einem Besuch in Madrid, er sei «optimistisch», was die Chancen auf eine Einigung angehe. «Ich denke, in den beiden vergangenen Tagen wurden grosse Fortschritte erzielt.» Die von Athen zugesagten Reformen würden den Anforderungen der Gläubiger gerecht werden.
Auch der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann sieht eine Chance für eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland. Diese müsse genutzt werden, sagt er.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat nach Angaben eines Regierungsvertreters vor griechischen Abgeordneten für einen Verbleib im Euro plädiert. Tsipras habe gesagt, das Referendum habe ihm ein Mandat für ein besseres Abkommen mit den Gläubigern erteilt, nicht für einen Grexit.
Im Ringen um die Beilegung seiner akuten Schuldenkrise hatte Griechenland der Eurozone in der Nacht auf Freitag eine umfassende Reform- und Sparliste vorgelegt. Athen bietet unter anderem eine Rentenreform, Steuererhöhungen sowie Privatisierungen an.
Im Gegenzug fordert die Regierung ein dreijähriges Hilfsprogramm, ein Investitionspaket sowie Zugeständnisse beim Primärüberschuss. (wst/sda/afp)