International
Griechenland

Schiffbruch vor Mykonos: 108 Migranten gerettet, vier vermisst

Schiffbruch vor Mykonos: 108 Migranten gerettet, vier vermisst

19.06.2022, 13:5122.08.2023, 14:43
Mehr «International»

Bei einem Schiffsunglück mit Migranten westlich der Insel Mykonos sind am Sonntag 108 Menschen gerettet worden, vier Menschen werden vermisst. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, wurden bis zum Mittag 24 Frauen, 21 Kinder und 63 Männer in Sicherheit gebracht. Das überfüllte Segelboot sei bei stürmischem Wetter in Seenot geraten und mit Wasser vollgelaufen, an Bord hätten sich keine Schwimmwesten befunden. Die Suche nach den Vermissten laufe weiter, sei jedoch auf Grund der starken Winde in der Region schwierig. Das Boot soll von der türkischen Westküste aus abgelegt haben.

Der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis wandte sich mit einem Tweet an den türkischen Innenminister Süleyman Soylu. Die Türkei könne einen «besseren Job» machen und mit der EU und Griechenland zusammenarbeiten, um Menschenleben zu schützen und Schleusernetzwerke auszumerzen, schrieb Mitarakis.

Der griechischen Küstenwache zufolge setzen Schleuser zunehmend darauf, Migranten von der Türkei aus in Segelbooten direkt nach Italien zu schicken. Seit Jahresbeginn soll die Überfahrt bereits rund 4000 Menschen gelungen sein, es gab aber auch immer wieder Unglücke. Als Grund für die Wahl der langen, gefährlicheren Route gilt die harte Haltung griechischer Grenzen, die Boote daran hindern, zu den nahe gelegenen griechischen Inseln überzusetzen. Hilfsorganisationen werfen Athen vor, es handele sich dabei um illegale Zurückdrängung (Pushbacks), was die Regierung zurückweist. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
1 / 12
Die Ziele des Uno-Migrationspakts
Auf der Suche nach Frieden und einem besseren Leben verlassen immer mehr Menschen weltweit ihre Heimat. Mit dem «Globalen Pakt für Migration» legten die Vereinten Nationen im Sommer 2018 erstmals Grundsätze für den Umgang mit Flüchtlingen fest. Daraus neun Ziele:
quelle: epa/efe / esteban biba
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sommaruga auf der griechischen Flüchtlingsinsel Lesbos
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Staatschefbesuch zur Wahlbeobachtung in Venezuela verhindert

Vor der Präsidentenwahl in Venezuela hat die autoritäre Regierung von Nicolás Maduro nach Angaben der panamaischen Behörden die Anreise von vier lateinamerikanischen Ex-Präsidenten verhindert. Die früheren Staatschefs, die die Wahl beobachten wollten, seien kurz vor dem Abflug in Panama gezwungen worden, das Flugzeug zu verlassen, schrieb der panamaische Präsident José Raúl Mulino auf der Plattform X. Venezuela wies die Vorwürfe zurück.

Zur Story