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Ausschreitung bei Aston Villa – YB: Berner Schüler wollen Lehrer zurück

epa12553117 A fan of Young Boys is carried out by police during the UEFA Europa League league phase match between Aston Villa and BSC Young Boys in Birmingham, Britain, 27 November 2025. EPA/ADAM VAUG ...
Beim Spiel zwischen Aston Villa und YB kam es zu schweren Ausschreitungen.Bild: keystone

Berner Lehrer wegen Angriff auf Polizist nach YB-Spiel in Haft – das fordern die Schüler

05.12.2025, 10:5105.12.2025, 11:12

Im Rahmen des Europa-League-Spiels zwischen Aston Villa und YB kam es letzte Woche in Birmingham zu schweren Ausschreitungen. Dabei wurden acht Personen verhaftet. Wie der «Blick» berichtet, arbeitet eine dieser Personen im Kanton Bern als Oberstufenlehrer. Er griff einen Polizist an und gestand die Tat vor Gericht. Dafür erhielt er eine zweimonatige Haftstrafe.

Wie es mit der beruflichen Karriere nun weitergeht, bleibt offen. Der Präsident der Gemeinde, an dem er unterrichtet, bestätigte den Vorfall gegenüber dem «Blick». Zu seiner Zukunft wollte er sich aber nicht äussern. «Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, erfolgen von den Schulen und der Gemeinde zurzeit keine weiteren Informationen», sagte er.

epa12553577 Fans of Young Boys hold up scarves ahead of the UEFA Europa League league phase match between Aston Villa and BSC Young Boys in Birmingham, Britain, 27 November 2025. EPA/ADAM VAUGHAN
YB-Fans beim Spiel in Birmingham.Bild: keystone

Eine klare Meinung zum Fall haben hingegen die Schülerinnen und Schüler des Verurteilten sowie deren Eltern. Wie der «Blick» berichtet, lancierten diese eine Petition – diese fordert, dass der Lehrer nach seiner Rückkehr wieder unterrichten soll.

«Gewalt verurteilen wir ausnahmslos», heisst es zu Beginn der Petition. Und man sei sich einig, dass Lehrpersonen Vorbilder sein sollen. Dass er womöglich nicht mehr in diesem Beruf arbeiten dürfe, empfinde man als «unverhältnismässig und zutiefst ungerecht». Zudem wird betont, dass sich der Mann ansonsten nichts zu Schulden habe kommen lassen. In der Petition heisst es weiter:

«Wir können und wollen nicht akzeptieren, dass ein einzelner, schwerer, zweifellos falscher Vorfall das Lebenswerk eines Menschen zerstört und gleichzeitig unseren Kindern eine wertvolle Bezugsperson entzogen wird.»

Die Initiantinnen und Initianten fordern deshalb, dass die Schule und der Kanton alles tun sollen, um den Lehrer bald wieder zurückzuholen. Er werde die richtigen Lehren aus dem Vorfall ziehen.

Auch die Schülerinnen und Schüler werden mit grossen Loben zitiert. Der Verurteilte sei «ein sehr nicer Lehrer», schreibt etwa ein Kind. Ein anderes schreibt gar vom «besten Lehrer der Schule». Und die Eltern eines Schülers betonen, der Mann habe ihren Sohn in einer schwierigen Situation unterstützt, weshalb man ihn nicht verlieren wolle.

Bis dahin haben 763 Personen die Petition unterschrieben. Von weiteren Straftaten ist nichts bekannt. (dab)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
05.12.2025 11:11registriert Februar 2015
Gesellschaftlich bestens integriert und sogar in einem pädagogischen Beruf tätig - und in der Freizeit ein Hooligan, der Gewalt ins Stadion trägt: muss man wohl nicht begreifen. Und werde ich auch nicht begreifen.

Aber ja: In dem Beruf fällt Abwesenheit wg U-Haft besonders auf. Ob seine Schülerinnen und Schüler ihn künftig "Hafti" nennen werden? Oder "Herr Hool"?
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Büetzer
05.12.2025 11:17registriert März 2017
Und ihr wollt mir immer erzählen dass Fussball ultras oder Antifaschisten randständige Taugenichtse sind welche eh keiner geregelten Arbeit nachgehen und auf Staatskosten leben.
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urgordon
05.12.2025 11:01registriert Mai 2021
Ein einzelner, schwerer, zweifellos falscher Vorfall? Ich wage mal dies zu bezweifeln. Bei anderen Ausschreitungen wurde er einfach nicht erwischt und in der Schweiz werden die Chaoten ja mit Samthandschuhen angefasst.
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