Nach Ansicht des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble wird am Mittwochabend beim Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel kein Ergebnis mehr erzielt. Er habe das Gefühl, dass es seit Montag nicht viel Neues gebe.
Ins gleiche Horn stiess sein finnischer Amtskollege Alexander Stubb: «Ich wäre positiv überrascht, wenn wir heute einen Deal hätten», sagte er vor dem Treffen. «Es handelt sich nicht um Entscheidungen, die wir leichtfertig treffen können.»
Der slowakische Finanzminister Peter Kazimir forderte vor Beginn der Beratungen alle Seiten dazu auf, das Tempo zu erhöhen. «Ich denke drei Eurogruppentreffen und zwei Gipfel müssen reichen, um eine Lösung für Griechenland zu finden», betonte er.
Das Beispiel seines eigenen Landes zeige, dass es möglich sei, die Effektivität der Steuersystems zu erhöhen, unterstrich Kazimir. «2009 haben wir das zweitschlechteste Modell zur Steuereintreibung nach Griechenland gehabt», sagte er. «Mittlerweile haben wir das geändert, also ist es möglich.»
Der belgische Finanzminister Van Overveldt seinerseits sagte, für ihn sei zentral, dass beim Treffen eine Vereinbarung herauskomme, «die gut für die griechische Wirtschaft und damit gut für die Zukunft Griechenlands ist, aber ebenso gut für die Zukunft der Währungsunion.»
Sein maltesischer Amtskollege Edward Scicluna erklärte, er rechne mit «einer langen Nacht», er hoffe jedoch auf eine Einigung mit Athen. Ins gleiche Horn stiess Vize-Präsidenten der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis. Er erwarte, dass die Gespräche bis tief in die Nacht hinein gingen, sagte er. Es gebe Fortschritte, aber auch weiter offene Fragen. (tat/sda/dpa/apa/reu)