«Ich möchte Verantwortung übernehmen und mich entschuldigen für die Fehler, die gemacht wurden», sagte Truss am Montagabend in einem BBC-Interview. Die von ihrer Regierung angekündigten enormen Steuersenkungen, deren Finanzierung unklar blieb, hatten das britische Pfund in den Keller rauschen und die Zinsen in die Höhe schiessen lassen. Die Regierung sei «zu schnell zu weit» gegangen, räumte die 47-Jährige ein.
Truss sah sich gezwungen, ihren Verbündeten und Finanzminister Kwasi Kwarteng zu entlassen und durch den erfahrenen Pragmatiker Jeremy Hunt zu ersetzen. Dieser kündigte am Montag eine 180-Grad-Wende in der Wirtschaftspolitik an – von Truss' Kernversprechen bleibt fast nichts übrig.
Diese betonte in dem Interview, damit sei wieder wirtschaftliche Stabilität hergestellt. Mit Blick auf ihre politische Zukunft gab sich die Regierungschefin optimistisch: «Ich werde die konservative Partei in die nächste Wahl führen», sagte Truss.
Auf die Frage des BBC-Reporters, ob sie keine Angst habe, dass die Konservativen bei den nächsten Wahlen stark an Stimmanteilen einbüssen könnten und sie dafür verantwortlich gemacht wird, entgegnete Truss: «Meine Botschaft an meine Kollegen lautet: Ja, ich gebe zu, dass es Fehler gegeben hat. Ich habe schnell gehandelt, um diese Fehler zu korrigieren. Ich habe ehrlich gesagt, was die Fehler waren. Was wir jetzt tun müssen, ist, vorwärts zu gehen und etwas für das Land zu erreichen.» Denn das sei es schlussendlich, was für die Bevölkerung wichtig ist.
Deshalb ist der Rücktritt von der Parteispitze und damit auch von ihrem Amt als Ministerpräsidentin für Truss derzeit keine Option. «Ich werde im Amt bleiben, um das nationale Interesse zu wahren», sagte sie abschliessend im Interview.
Ob die 47-Jährige mit ihren Aussagen nachhaltig den aktuell auf ihr lastenden Druck zu verkleinern mag, ist aber unklar. Laut BBC-Politredaktor Nicholas Watt ist die konservative Partei nach wie vor tief gespalten, was die Zukunft mit Liz Truss als Premierministerin und Parteivorsitzende angehe. Watt beruft sich auf ein Gespräch mit einem hochrangigen Abgeordneten der Partei.
Die Tories seien aktuell nicht zwei-, sondern sogar dreigeteilt. Es gebe eine Gruppe, die Truss weiterhin die Treue hält, eine weitere, die ihre Absetzung möchte, aber noch nicht wisse wann und mit wem als Ersatz – und dann gebe es diejenigen, die Truss sofort loswerden wollen.
Letztere Gruppe soll laut Watt etwa die Hälfte der Abgeordneten beinhalten, womit Truss' Zukunft weiterhin alles andere als gesichert scheint. Die Tory-Quelle erklärte gegenüber dem BBC-Reporter: «Es sieht so aus, als ob der Damm noch diese Woche brechen könnte.» (con/sda/dpa)
Heisst im Umkehrschluss, dass diese Truss vorsätzlich wirtschaftliche Instabilität in Kauf nahm.
Desweitern sagte die Phrasenkönigin, dass sie zu schnell und zu weit vorgegangen sei.
Heisst: keinen mm weicht sie von ihren Steuerplänen ab, nur vom Zeitplan.
P.S. Wenn man diese roboterhafte Truss reden hört, läuft es einem kalt den Rücken runter.