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Boris Johnson ist der neue Premierminister Grossbritanniens

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Boris Johnson: Der neue Premierminister Grossbritanniens.Bild: EPA

Boris Johnson ist der neue Premierminister Grossbritanniens – er gewinnt die Wahl deutlich

23.07.2019, 13:0523.07.2019, 18:43
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Der ehemalige britische Aussenminister Boris Johnson hat das Rennen um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May für sich entschieden. Er ist damit Chef der Konservativen Partei und soll am Mittwoch von Königin Elizabeth II. zum Premierminister ernannt werden.

Johnson setzte sich am Dienstag bei der innerparteilichen Wahl mit 92'153 Stimmen gegen seinen Rivalen Jeremy Hunt durch, der 46'656 Stimmen erhielt.

Mit Spannung wird erwartet, wen der umstrittene Politiker zu sich ins Kabinett holt. Der Brexit-Hardliner wird wahrscheinlich viele Regierungsposten neu besetzen. Zeitungen spekulierten etwa über ein Comeback der früheren Brexit-Minister Dominic Raab und David Davis. Kritiker halten Davis für inkompetent und faul.

Am vergangenen Wochenende hatten bereits Finanzminister Philip Hammond und Justizminister David Gauke die Aufgabe ihrer Ämter im Falle eines Wahlsiegs Johnsons angekündigt. Es wird mit Rücktritten weiterer EU-freundlicher Minister gerechnet.

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Für ihn hat's nicht gereicht: Jeremy Hunt.Bild: EPA

Johnson gilt als pragmatisch

Denn Johnson will das Abkommen über den EU-Austritt seines Landes mit Brüssel neu verhandeln. Die EU lehnt aber jegliche Änderung an dem Abkommen ab. Johnson will daher notfalls am 31. Oktober ohne Austrittsvertrag ausscheiden. Das dürfte erhebliche negative Folgen für die Wirtschaft und viele weitere Lebensbereiche haben.

Trotzdem gilt Johnson als pragmatisch, wenn es für ihn von Vorteil ist. Das dürfte ihm auch die Unterstützung einiger moderater Abgeordneter eingebracht haben. Fraglich ist, ob er all seine vollmundigen Versprechungen zum Brexit einhalten kann.

Am Mittwoch gibt May ihr Amt ab. Sie wird sich mittags ein letztes Mal den Fragen der Abgeordneten im Unterhaus stellen. Anschliessend hält sie vor dem Regierungssitz Downing Street eine Abschiedsrede und reicht dann bei der 93-jährigen Queen im Buckingham-Palast ihren Rücktritt ein.

Die Königin wird direkt danach Johnson zum neuen Premier ernennen und ihn mit der Regierungsbildung beauftragen. Auch von ihm wird dann eine Rede vor seinem Amtssitz erwartet. (cma/sda/dpa/apf/reu)

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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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En Espresso bitte
23.07.2019 13:12registriert Januar 2019
Well..
Boris Johnson ist der neue Premierminister Grossbritanniens 
Well..
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Gurgelhals
23.07.2019 13:08registriert Mai 2015
Ist ja schon krass wie ein Land, das sich mit nicht wenig Stolz stets als Musterknabe der politischen Vernunft und Stabilität bezeichnete, unvermittelt in eine so schwere, schon 3 Jahre lange und immer grotesker werdende Verfassungskrise stürzen konnte.

Wobei ‘unvermittelt’ untertrieben ist. Die Sache hatte ja eine Vorgeschichte, nämlich: selbstsüchtige Karrierepolitiker, die in der Westminster-Blase jahrelang miserable Politik machten, wg. des absurden Wahlsystems darob aber de facto nie zur Verantwortung gezogen wurden. Also genau so Leute wie BoJo the Clown. Und der ist jetzt ihr neuer PM.
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Luigi M. Gallo
23.07.2019 13:18registriert September 2018
Als man dachte, das UK habe mir Cameron und May den Tiefstpunkt erreicht...
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