Der ehemalige britische Aussenminister Boris Johnson hat das Rennen um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May für sich entschieden. Er ist damit Chef der Konservativen Partei und soll am Mittwoch von Königin Elizabeth II. zum Premierminister ernannt werden.
Boris Johnson wins Tory leadership contest, comfortably defeating Jeremy Hunt in a ballot of party members
— BBC Politics (@BBCPolitics) July 23, 2019
He will officially become prime minister tomorrow#NextPrimeMinister updates: https://t.co/BOPyRfVXUI pic.twitter.com/y5eWgPYscH
Johnson setzte sich am Dienstag bei der innerparteilichen Wahl mit 92'153 Stimmen gegen seinen Rivalen Jeremy Hunt durch, der 46'656 Stimmen erhielt.
Many congratulations to @BorisJohnson on being elected leader of @Conservatives - we now need to work together to deliver a Brexit that works for the whole UK and to keep Jeremy Corbyn out of government. You will have my full support from the back benches.
— Theresa May (@theresa_may) July 23, 2019
Mit Spannung wird erwartet, wen der umstrittene Politiker zu sich ins Kabinett holt. Der Brexit-Hardliner wird wahrscheinlich viele Regierungsposten neu besetzen. Zeitungen spekulierten etwa über ein Comeback der früheren Brexit-Minister Dominic Raab und David Davis. Kritiker halten Davis für inkompetent und faul.
Congratulations to Boris Johnson on becoming the new Prime Minister of the United Kingdom. He will be great!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 23, 2019
Am vergangenen Wochenende hatten bereits Finanzminister Philip Hammond und Justizminister David Gauke die Aufgabe ihrer Ämter im Falle eines Wahlsiegs Johnsons angekündigt. Es wird mit Rücktritten weiterer EU-freundlicher Minister gerechnet.
Denn Johnson will das Abkommen über den EU-Austritt seines Landes mit Brüssel neu verhandeln. Die EU lehnt aber jegliche Änderung an dem Abkommen ab. Johnson will daher notfalls am 31. Oktober ohne Austrittsvertrag ausscheiden. Das dürfte erhebliche negative Folgen für die Wirtschaft und viele weitere Lebensbereiche haben.
Thank you all for the incredible honour you have done me. The time for campaigning is over and the time for work begins to unite our country and party, deliver Brexit and defeat Corbyn. I will work flat out to repay your confidence
— Boris Johnson (@BorisJohnson) July 23, 2019
Trotzdem gilt Johnson als pragmatisch, wenn es für ihn von Vorteil ist. Das dürfte ihm auch die Unterstützung einiger moderater Abgeordneter eingebracht haben. Fraglich ist, ob er all seine vollmundigen Versprechungen zum Brexit einhalten kann.
Am Mittwoch gibt May ihr Amt ab. Sie wird sich mittags ein letztes Mal den Fragen der Abgeordneten im Unterhaus stellen. Anschliessend hält sie vor dem Regierungssitz Downing Street eine Abschiedsrede und reicht dann bei der 93-jährigen Queen im Buckingham-Palast ihren Rücktritt ein.
Die Königin wird direkt danach Johnson zum neuen Premier ernennen und ihn mit der Regierungsbildung beauftragen. Auch von ihm wird dann eine Rede vor seinem Amtssitz erwartet. (cma/sda/dpa/apf/reu)
Wobei ‘unvermittelt’ untertrieben ist. Die Sache hatte ja eine Vorgeschichte, nämlich: selbstsüchtige Karrierepolitiker, die in der Westminster-Blase jahrelang miserable Politik machten, wg. des absurden Wahlsystems darob aber de facto nie zur Verantwortung gezogen wurden. Also genau so Leute wie BoJo the Clown. Und der ist jetzt ihr neuer PM.