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Schottlands Regierungschefin wirft Johnsons Partei Korruption vor

Schottlands Regierungschefin wirft Johnsons Partei Korruption vor

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat Boris Johnson und seiner Konservativen Partei Korruption vorgeworfen.
08.11.2021, 20:0408.11.2021, 20:04

«Es gibt zunehmend Beweise für systematische Korruption im Herzen von Johnsons Regierung», sagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Montag in einer Gesprächsrunde mit Journalistinnen und Journalisten. «Wenn wir dieses Verhalten in Russland oder anderen Ländern erleben würden, würde Boris Johnson es als Korruption anprangern.»

FILE - In this Monday. July 29, 2019 file photo, Scotland's First Minister Nicola Sturgeon, right, sits with Britain's Prime Minister Boris Johnson, in Bute House, ahead of their meeting, in ...
Da sass man noch – zumindest für ein gutes Foto – am selben Tisch: Boris Johnson und Nicola Sturgeon (2019).Bild: keystone

Derzeit sind der britische Premierminister und die Tories in mehrere Skandale verwickelt. So verhinderte die Regierungsmehrheit zunächst die Suspendierung eines Tory-Abgeordneten wegen unzulässiger Lobby-Arbeit. Ausserdem wurde publik, dass die Konservativen mehreren Grossspendern einen Platz im Oberhaus ermöglicht hatten.

«Im Herzen seiner Regierung herrscht eine tiefe Missachtung von Regeln und der Einhaltung von Standards», sagte Sturgeon. Johnson scheine zu denken, dass Regeln und Gesetze für alle ausser für sich und seine Partei gelten. Johnsons Verhalten überzeuge immer mehr Menschen in Schottland von der Notwendigkeit, die Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen, sagte Sturgeon mit Blick auf die von ihrer Partei beworbenen Abspaltung Schottlands von Grossbritannien. Der Premier sei inkonsequent und scheine keine Prinzipien zu haben.

Sturgeon will Schottland in die Unabhängigkeit und zurück in die EU führen. Ziel ist, bis 2023 ein neues Referendum über die Loslösung vom Vereinigten Königreich auf den Weg zu bringen. Nach verbreiteter Auffassung muss die britische Regierung einer Volksabstimmung zustimmen. Sturgeon betonte, der Ball liege auf Johnsons Seite. (sda/dpa)

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