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Grossbritannien

Nach Nawalnys Tod: Briten bestellen Vertreter russischer Botschaft ein

Briten fordern nach Nawalnys Tod Konsequenzen

17.02.2024, 16:0817.02.2024, 16:08
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Grossbritannien hat nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny Konsequenzen in Aussicht gestellt und einen Vertreter der russischen Botschaft vorgeladen. «Es sollte Konsequenzen haben, wenn solche furchtbaren Menschenrechtsverletzungen stattfinden», sagte Aussenminister David Cameron nach Angaben des Senders Sky News am Samstag. Geprüft werde, ob es einzelne Verantwortliche gebe und einzelne Massnahmen, die ergriffen werden könnten. «Wir kündigen sie nicht im Voraus an, daher kann ich nicht mehr sagen als das.»

Natürlich hätten sie auch bereits den Botschafter einbestellt. «Wir haben unsere Sicht auf dieses schreckliche Ereignis und die Art, wie dieser Mensch behandelt wurde, klargemacht», sagte Cameron am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. In München werde er sich auch mit Kollegen der G7-Staaten treffen.

Das Aussenministerium in London hatte am Freitagabend mitgeteilt, Nawalnys Tod müsse vollumfänglich und transparent untersucht werden. Das Ministerium habe «die russische Botschaft einbestellt, um klarzumachen, dass wir die russischen Behörden in vollem Umfang verantwortlich machen». Der Nachrichtenagentur PA zufolge sollen Beamte informiert worden sein, dass der Botschafter krank sei, es sei ein Vertreter geschickt worden.

Das britische Ministerium würdigte Nawalny als Mann grossen Mutes und eisernen Willens, der selbst aus dem Gefängnis weiter für die Rechte des russischen Volks gekämpft habe. Sein Einsatz für Menschenrechte und für die Aufklärung von Korruption sei eine Inspiration für Millionen. «Die Ideale, für die er stand und starb, werden ewig weiterleben.» (sda/dpa)

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Der Fall Nawalny
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Der Fall Nawalny
Der Kremlkritiker Alexej Nawalny wurde am 20. August in ein Krankenhaus in Sibirien eingeliefert. Nawalny hatte bei einer Reise in Sibirien in einem Flugzeug unter starken Schmerzen das Bewusstsein verloren.
quelle: sda / pavel golovkin
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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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banda69
17.02.2024 16:54registriert Januar 2020
"Es sollte Konsequenzen haben, wenn solche furchtbaren Menschenrechtsverletzungen stattfinden."

Die russischen Terroristen begehen seit zwei Jahren Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine.
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AlfredoGermont
17.02.2024 16:28registriert März 2022
Recht hat er! Als erstes sollten alle ruzzischen Vermögenswerte konfisziert und der Ukraine übergeben werden. Das sollte eine Weile reichen um Munition zu kaufen auch wenn die Putinknechte in der republikanischen Partei alles blockieren wollen
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Chrisbe
17.02.2024 17:30registriert Oktober 2019
Putin wird sich ins Fäustchen lachen ob der weltweiten Empörung. Es ist ihn nicht nur völlig egal, wie viele Menschen er in den sicheren Tod schickt (Ukraine), oder auf seinen Befehl umbringen lässt, er scheint sich für absolut unangreifbar zu halten.
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