International
Irak

Irak gegen IS: Offensive auf Mossul

Iran beteiligt sich nicht am Kampf um Mossul + Livestreams aus dem Kriegsgebiet

19.10.2016, 15:3819.10.2016, 15:39
Mehr «International»
Schicke uns deinen Input
avatar
15:39
Der Iran beteiligt sich offiziell nicht militärisch in Mossul
Der Iran beteiligt sich nach offiziellen Angaben nicht militärisch an der Grossoffensive auf die nordirakische Stadt Mossul, die sich unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befindet. «Auf Wunsch der irakischen Regierung agieren wir in dem Land weiterhin nur als militärische Berater und sind daher in Mossul nicht direkt beteiligt», betonte der aussenpolitische Berater des obersten iranischen Führers, Ajatollah Ali Chamenei, am Mittwoch.

Der Iran werde die Iraker aber in jeder Hinsicht weiterhin unterstützen, sagte Ali Akbar Welajati der Nachrichtenagentur ISNA. Sein Land mische sich jedoch nicht in die inneren Angelegenheiten des Iraks ein, sagte der frühere Aussenminister. (sda/dpa)
9:17
Bilder aus der Region
Die irakische Armee rückt auf Mossul vor:


Ein amerikanischer Soldat in einer Kriegsbasis in der Nähe von Mossul:


Ein Mitglied der irakischen Special Forces in einem angeschossenen, gepanzerten Fahrzeug:


Rauch über bombardierten «IS»-Gebieten:


Die andere Seite des Krieges: Flüchtlingscamps
9:06
Videostreams aus dem Krieg
Auf vielen Plattformen werden Videostreams aus der Umgebung von Mossul gezeigt. Der Krieg kann sozusagen live miterlebt werden. Der britische Sender «Channel 4 News» überträgt auf Facebook live über den Konflikt. Einige Rückmeldungen bemängeln, dass User damit angehalten würden, Kriegssituationen zu «liken» und zu «teilen».

«Zum live-streaming aus Mossul: Wir wollten unseren Zuschauern eine der wichtigsten Geschichten unserer Zeit so zeigen, wie es wirklich passiert ist», verteidigt sich «Channel 4 News» im «The Guardian».
Sollten Bilder aus Kriegsgebieten live übertragen werden?
An dieser Umfrage haben insgesamt 155 Personen teilgenommen
8:54
Einigung über Luftschläge der Türkei
Die türkische Luftwaffe wird sich nach Angaben von Verteidigungsminister Fikri Isik an der Befreiung der irakischen Stadt Mossul von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligen. «Wir sind mit den Koalitionskräften übereingekommen, dass sich unsere Luftwaffe an der Mossul-Operation beteiligen wird», sagte Isik nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstagabend in der türkischen Botschaft in Rom.

«Es ist nicht möglich, ohne die Türkei über die Zukunft Mossuls zu entscheiden», sagte der Minister.

Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Dienstag mit Aussagen über eine türkische Beteiligung für Verwirrung gesorgt. Er hatte zunächst gesagt, die Luftwaffe sei bereits an der Mossul-Operation beteiligt. Später sagte er, sie werde teilnehmen, «wenn es notwendig ist».

Anadolu meldete weiter, der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan habe mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin telefoniert. Dabei sei es unter anderem um die Lage im Irak und in Syrien gegangen. (sda/dpa)
18:09
Fluchtwelle erwartet
Noch finden die Kämpfe im Vorland von Mossul statt. Der bevorstehende Strassen- und Häuserkampf dürfte nicht nur eine militärische, sondern auch eine humanitäre Herausforderung werden. Die Vereinten Nationen warnen, dass es einen Exodus von bis zu einer Million Menschen geben könnte.



Die Internationale Organisation für Migration (IOM) befürchtet zudem, dass Zehntausende Menschen von den Extremisten als lebende Schutzschilde missbraucht werden könnten. Der IOM-Chef in Irak, Thomas Weiss, sagte, wegen der Gefahr des Einsatzes von chemischen Waffen bemühe sich die Organisation auch um die Beschaffung von Gasmasken. Das Rote Kreuz hat seine medizinischen Kapazitäten in der Nähe von Mossul ausgebaut und appelliert an die Konfliktparteien, Verwundete aus der Stadt zu lassen, damit sie behandelt werden könnten. Es bereite sich auch darauf vor, Opfer von Chemiewaffen zu behandeln. Das IKRK versuche ausserdem, Kontakt mit dem IS in Mossul aufzunehmen, um die Einhaltung grundlegender Regeln des Kriegsrechts zu erreichen.



Amnesty International (AI) warnte davor, dass sunnitischen Irakern nach dem Fall Mossuls Menschenrechtsverletzungen durch die Regierungstruppen und schiitischen Milizen drohten. AI verwies auf eigene Recherchen über Fälle von aussergerichtlichen Hinrichtungen und Folter in früheren Fällen wie um Falludscha, wo die IS vertrieben worden sei. (sda)
17:58
Irakis protestieren gegen türkische Beteiligung
17:39
Kein «Blitzkrieg» – IS-Kämpfer nach Europa?
Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian dämpfte Erwartungen auf eine schnelle Einnahme der Stadt. «Es wird kein 'Blitzkrieg'», sagte Le Drian in Paris. Die Offensive könnte «mehrere Wochen, wenn nicht Monate» dauern.



EU-Sicherheitskommissar Julian King warnte vor einer erhöhten Terrorgefahr in Europa durch den Sturm auf Mossul. «Die Rückeroberung der nordirakischen IS-Hochburg Mossul kann dazu führen, dass gewaltbereite IS-Kämpfer nach Europa zurückkommen», sagte er der Zeitung «Welt». «Das ist eine sehr ernste Bedrohung, auf die wir vorbereitet sein müssen.» (sda)

Rafale-Jets starten vom Träger Charles De Gaulle in Richtung Mossul.
17:36
Rund 20 Dörfer eingenommen
Das irakische Militär und die kurdische Peschmerga-Miliz haben 24 Stunden nach Beginn der Offensive erste Erfolge gemeldet. Rund 20 Dörfer in der Gegend von Mossul seien eingenommen worden. Bis zu 8000 IS-Kämpfer halten sich zudem in der Stadt auf. Die Soldaten rücken von Süden und Südosten vor, die Peschmerga-Kämpfer von Osten aus. Unterstützt werden sie von einer US-geführten Militärkoalition, zu der auch Frankreich, Grossbritannien, Kanada und die Türkei gehören. Die irakische Regierung lehnt die Teilnahme Ankaras an der Offensive eigentlich ab. (sda)
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Alnothur
17.10.2016 19:48registriert April 2014
Natürlich will Erdogan mitmachen, dann kann er noch ein paar Kurden unter die Erde bringen...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Tierra Y Libertad
17.10.2016 20:14registriert Februar 2016
Die Türkei soll, wie von Bagdad verlangt, ihre Truppen abziehen! Sonst wird die Lage früher oder später eskalieren. Und das ist genau, was Erdogan will...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
_stefan
17.10.2016 23:39registriert September 2015
Gibt es irgendwo Live-Cams, damit man das ganze noch näher mitverfolgen kann. Am liebsten in 3D-Virtual Reality...

Nein im Ernst: Ich find es traurig, dass alle Medien "live" darüber berichten. Eigentlich weiss keiner sorecht, was dort gerade abläuft. Die Journalisten versuchen aus jedem Tweet oder Bild eine Geschichte zu schreiben. Ich kann nicht mehr unterscheiden zwischen Fakten, Meinungsmachung und erfundener Geschichte. Ich hoffe einfach, dass dieser Krieg bald ein Ende hat und die Zivilbevölkerung nicht länger Leiden muss.
00
Melden
Zum Kommentar
27
    Wo Russland, China und die arabischen Länder im Krieg zwischen Israel und Iran stehen
    Die mit dem Iran verbündeten Regime in Moskau und Peking sowie die Staaten im Nahen und Mittleren Osten spielen im Iran-Israel-Krieg besondere Rollen. Ein Überblick über die verschiedenen Positionen.

    Auf den ersten Blick kommt der Krieg zwischen Iran und Israel dem Kreml gelegen: Die Aufmerksamkeit für die Ukraine ist weg. Präsident Wladimir Putin kann seinen Raketen-Terror ungestört weiterführen, so wie am Dienstag, als bei einem der tödlichsten Angriffe seit Kriegsbeginn in Kiew 14 ukrainische Zivilisten getötet und über hundert verletzt wurden.

    Zur Story