
Protest gegen Kopftuchzwang: Eine iranische Frau im Oktober 2022 ohne Kopftuch im Alten Basar in Teheran.Bild: keystone
01.04.2023, 16:2101.04.2023, 16:21
Irans Justizchef Gholam-Hussein Mohseni-Edschehi hat Strafen für Frauen angedroht, die das Tragen des verpflichtenden Kopftuchs in der Öffentlichkeit ignorieren. Das Ablegen des Hidschabs komme einer feindseligen Haltung gegenüber dem iranischen System und seinen Werten gleich, sagte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Fars von Samstag. Zudem verletze das Nichttragen des Kopftuches die öffentliche Sittsamkeit und verstosse gegen die Scharia und die Gesetze des Landes. Diese Verstösse würden von den Feinden des Irans unterstützt.
Nach den Protesten im Herbst 2022 gegen das islamische Herrschaftssystem ignorieren immer mehr Frauen demonstrativ die Kleidungsregeln. In vielen Städten drücken die Behörden mittlerweile ein Auge zu. Gleichzeitig werden Verstösse gegen die Kopftuchpflicht durch Videoüberwachung verfolgt.
Die Aufstände im Herbst stürzten die politische Führung in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen worden war. (sda/dpa)
Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
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