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Menschenrechtsorganisation: Mindestens 522 Tote bei Protesten im Iran

Menschenrechtsorganisation: Mindestens 522 Tote bei Protesten im Iran

15.01.2023, 10:57
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Bei den seit vier Monaten andauernden systemkritischen Protesten im Iran sind nach Recherchen von Menschenrechtlern mindestens 522 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch 70 Minderjährige und 68 Polizei- und Sicherheitskräfte, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA am Sonntag.

epa10364997 epa10197704 People clash with police during a protest following the death of Mahsa Amini, in Tehran, Iran, 21 September 2022. Mahsa Amini, a 22-year-old Iranian woman, was arrested in Tehr ...
Demonstranten im September in Teheran.Bild: keystone

Fast 20'000 Menschen seien zudem festgenommen worden, 110 von ihnen mit Anklagen, die laut islamischen Gesetzen zu einem Todesurteil führen könnten. Vier Demonstranten wurden bereits hingerichtet. Die Proteste erfassten seit ihrem Beginn Mitte September mehr als 160 Städte im Land, so der HRANA Bericht.

Der Iran selbst hat bislang keine Angaben zu den Toten und Festnahmen gemacht und die HRANA Berichte diesbezüglich bislang weder bestätigt noch dementiert.

Auslöser der Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem. (sda/dpa)

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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
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