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Iran: Berlinale fordert Reisefreiheit für Regisseurin Moghaddam

Iranian director Maryam Moghaddam poses for photo within the 7th Festival of Iranian films in Prague, Czech Republic, January 10, 2018. (CTKxPhoto/MichaelaxRihova) CTKPhotoP201801100728501 PUBLICATION ...
Die iranische Regisseurin Maryam Moghaddam in Prag, 2018.Bild: imago stock&people

Berlinale fordert Reisefreiheit für iranische Regisseure

01.02.2024, 16:12
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Die Berlinale hat für zwei iranische Regisseure eines Wettbewerbsfilms Meinungs- und Reisefreiheit gefordert. Gegen die Filmemacher Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha sei ein Reiseverbot nach Berlin verhängt worden, teilte die Berlinale am Donnerstag mit. Die Pässe seien konfisziert worden, ihnen drohe wegen ihrer Arbeit als Künstler ein Gerichtsverfahren.

Das Leitungsduo des Festivals reagierte bestürzt. Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek sagten laut einer Mitteilung:

«Wir fordern die iranischen Behörden auf, die Pässe zurückzugeben und alle Beschränkungen aufzuheben, die Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha daran hindern, im Februar nach Berlin zu reisen.»

Das Drama mit dem Titel «Keyke mahboobe man» («My Favourite Cake») soll dieses Jahr im Wettbewerb laufen. Es dreht sich um eine Frau in der iranischen Hauptstadt Teheran, die ihren Wünschen entgegen den Erwartungen der Gesellschaft nachgehen möchte. Moghaddam und Sanaeeha hatten bereits 2021 ihren Film «Ballad of a White Cow» im Wettbewerb der Berlinale gezeigt. In diesem Jahr soll sie am 15. Februar starten.

Trailer von «Ballad of a White Cow»

Erst im November 2023 war die berühmte iranische Schauspielerin Hanieh Tavassoli von einem Gericht zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt worden. Tavassoli und weitere Kolleginnen gerieten im Zuge der Protestwelle im Herbst 2022 ins Fadenkreuz der Justiz, da sie sich mit der Frauenbewegung solidarisiert hatten. Ihnen wurde seitdem neben kurzfristigen Inhaftierungen auch ein Arbeitsverbot durch das Kultusministerium verhängt.

Auslöser der Proteste war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Sie war von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil unter ihrem Kopftuch ein paar Haarsträhnen zu sehen waren. Sie starb in Polizeigewahrsam. (rbu/sda/dpa)

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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
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