International
Iran

Iran richtet vier Männer nach Sabotagevorwürfen hin

Iran richtet vier Männer nach Sabotagevorwürfen hin

29.01.2024, 11:0329.01.2024, 11:03
Mehr «International»

Irans Justiz hat vier Angehörige der kurdischen Minderheit nach Sabotagevorwürfen hinrichten lassen. Wie das Justizportal Misan am Montag schrieb, wurde den Männern die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst Mossad des Erzfeindes Israel zur Last gelegt.

Todesstrafe Hängen
Vier Männer wurden hingerichtet.Bild: shutterstock

Die Angeklagten sollen einen Anschlag auf eine Fabrik des Verteidigungsministeriums in der Stadt Isfahan geplant haben. Dafür seien die Männer in «afrikanischen Ländern» durch den Mossad trainiert worden. Laut Misan hatten die Angeklagten Berufung gegen ihr Todesurteil eingelegt.

Die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw warf der Islamischen Republik einen unfairen Prozess vor. «Während des gesamten Prozesses wurden den Gefangenen ihre grundlegenden Rechte auf rechtliche Vertretung, Besuche und sogar die Kommunikation mit ihren Familien verwehrt», schrieb Hengaw in einer Mitteilung. Die Geständnisse der vier Kurden seien unter Folter erzwungen worden.

Menschenrechtsaktivisten kritisieren die Praxis der Todesstrafe im Iran seit Jahrzehnten. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Laut einem Jahresbericht von Hengaw wurden im vergangenen Jahr 829 Menschen exekutiert. Amnesty International wirft den Behörden vor, die Todesstrafe als «Instrument der Unterdrückung» ethnischer Minderheiten einzusetzen. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    «Zu lange den Märchenerzählungen geglaubt»: Wie stark ist Putins Armee wirklich?
    Täuscht Kreml-Herrscher Wladimir Putin bloss militärische Stärke vor, wenn er sämtliche Vorschläge für einen Waffenstillstand ablehnt und Friedensverhandlungen sabotiert? Zunehmend werden solche Expertenstimmen laut.

    Mit Ferndiagnosen ist es so eine Sache: Renommierte Experten wie Markus Reisner oder Alexander Gabujew haben in Interviews in dieser Zeitung vor einem Sieg Russlands gewarnt, sollte die Ukraine nicht wesentlich umfangreicher als bisher vom Westen mit Nachschub und neuer Militärtechnologie versorgt werden.

    Zur Story