In einigen türkischen Städten nähert sich die Zahl der Flüchtlinge jener der Einwohner – und in einem Fall sind es inzwischen sogar mehr. «In mindestens zehn Städten stellen Flüchtlinge einen bedeutenden Teil der Bevölkerung dar», sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter laut Hürriyet Daily News gegenüber Medienvertretern.
Er verwies auf das Beispiel Kilis im Südosten des Landes an der Grenze zu Syrien, das eine «syrische Stadt» geworden sei: «Die einheimische Bevölkerung beträgt 108'000, während die Flüchtlinge 110'000 an der Zahl sind», so der Regierungsvertreter.
Derzeit beherbergt die Türkei 1,8 bis 1,9 Millionen syrische und rund 225'000 irakische Flüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg und dem IS-Terror geflohen sind. Die wenigsten leben in den 25 Flüchtlingslagern, die in der Nähe der Grenze aufgebaut worden sind. Die meisten versuchen sich unter schwierigsten Bedingungen in den Städten einen Lebensunterhalt zu verdienen.
(kri)