International
Islamischer Staat (IS)

«Asylchaos» ist relativ: In der Türkei gibt es Städte mit mehr Flüchtlingen als Einwohner

«Asylchaos» ist relativ: In der Türkei gibt es Städte mit mehr Flüchtlingen als Einwohner

17.08.2015, 18:0018.08.2015, 08:56
Mehr «International»

In einigen türkischen Städten nähert sich die Zahl der Flüchtlinge jener der Einwohner – und in einem Fall sind es inzwischen sogar mehr. «In mindestens zehn Städten stellen Flüchtlinge einen bedeutenden Teil der Bevölkerung dar», sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter laut Hürriyet Daily News gegenüber Medienvertretern.

Er verwies auf das Beispiel Kilis im Südosten des Landes an der Grenze zu Syrien, das eine «syrische Stadt» geworden sei: «Die einheimische Bevölkerung beträgt 108'000, während die Flüchtlinge 110'000 an der Zahl sind», so der Regierungsvertreter.

Asylchaos in Kilis, Türkei

1 / 6
Asylchaos in Kilis, Türkei
Hassan (13) aus der syrischen Stadt Dera arbeitet in einem Fotostudio in Kilis. Wie er müssen hier viele Flüchtlingskinder Geld verdienen, weil die Eltern keine Stelle finden (18.03.2014).
quelle: x90138 / murad sezer
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Derzeit beherbergt die Türkei 1,8 bis 1,9 Millionen syrische und rund 225'000 irakische Flüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg und dem IS-Terror geflohen sind. Die wenigsten leben in den 25 Flüchtlingslagern, die in der Nähe der Grenze aufgebaut worden sind. Die meisten versuchen sich unter schwierigsten Bedingungen in den Städten einen Lebensunterhalt zu verdienen.

(kri)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jol Bear
17.08.2015 18:30registriert Februar 2014
Dass solche Situationen für diese Städte problematisch und nicht wünschbar sind, ist wohl unbestritten. Ebenfalls, dass beispielsweise Mazedonien wegen Überforderung die Flüchtlinge an der Grenze "durchwinkt", und auch Griechenland und Italien überfordert sind. Frage: Arbeiten Europas Politiker zusammen mit andern "Weltmächten" im Hintergrund an einem "Marshallplan" mit Massnahmen zur Verbesserung der Situation in den Herkunftsländern oder beschränken sie sich tatsächlich nur auf Symptombekämpfung an Europas Aussengrenze? Wahrscheinlich trifft nur letzteres zu, für ersteres wäre langfristiges Denken notwendig, welches die Dauer von Legislaturperioden übersteigt.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
kiawase
17.08.2015 19:29registriert April 2014
darf ich vorschlagen das wort 'Flüchtling' generell durch 'Menschen auf der Flucht' zu ersetzen ? Sprache kann einen gewaltigen Unterschied machen...
00
Melden
Zum Kommentar
12
    Trumps Reise in den Nahost: Nur die Deals zählen
    Umringt von Krieg und Krisen besucht Donald Trump drei Golfstaaten. Politisch ist die Lage kompliziert – aber dem US-Präsidenten geht es auch eher um Geld und Geschenke.

    Donald Trumps erstes Reiseziel seit seinem Amtsantritt, abgesehen von der Papstbeerdigung in Rom samt Ukraine-Diplomatie am Rande, ist wahrlich keine Überraschung. Schon 2017 flog er als US-Präsident zuerst nach Saudi-Arabien, so auch diesmal. Am Morgen landete er in Riad, am Mittwoch und Donnerstag geht es weiter nach Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Womöglich weil ihm die Golfstaaten in mancher Hinsicht sympathisch sind: ziemlich autoritär, ziemlich reich – und eben immer offen für einen lohnenden Deal. Solche, die aus Trumps Sicht gut für die USA sind. Vor allem solche, die gut für die Geschäfte sind, nicht zuletzt seine eigenen beziehungsweise die seiner Familie.

    Zur Story