Die US-amerikanische Reporterin Clarissa Ward ist kurz vor einer Live-Übertragung für ihren Sender CNN nahe dem Gaza-Streifen unter Beschuss geraten. Ein Ausschnitt der Sendung wurde von dem Kanal auf der Plattform X, vormals Twitter, geteilt.
Darin ist Ward zu sehen, die in einem Strassengraben auf dem Boden liegt, um sich zu schützen. Die Reporterin entschuldigt sich zunächst für die «unelegante Position», in die sie sich für die Live-Übertragung begeben musste. «Aber hier ist gerade unweit von uns ein massiver Raketenhagel niedergegangen», so Ward.
Zum Zeitpunkt der Übertragung befand sich die CNN-Reporterin laut eigenen Angaben etwa fünf Minuten vom Gaza-Streifen entfernt. Man könne nun Kampfflugzeuge hören sowie das israelische Flugabwehrsystem «Iron Dome», das zur Abwehr von Raketen eingesetzt wird. «Wir kamen hierher, weil das der 'Ground Zero' für diese Vernichtungsaktion war», sagt Ward.
Mit «Ground Zero» wird im Englischen eigentlich der Punkt unter dem Explosionsort einer Atombombe bezeichnet. Umgangssprachlich steht der Begriff im Zusammenhang mit Katastrophen jedoch auch für den Punkt der schwersten Schäden oder Zerstörungen.
Der Ort der Live-Übertragung sei der erste Punkt gewesen, an dem Terroristen der islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas den Grenzwall des Gaza-Streifens durchbrochen hätten, so Ward. Sie seien mit einem Geländewagen auf die anliegende Strasse gekommen und hätten «Blei verstreut», wo immer sie hingekommen seien, sagt die Reporterin. Dabei zeigt sie Munitionsreste grossen Kalibers. An dem Ort habe es mehrere Todesopfer gegeben, sagt Ward.
Nach rund einer Minute kann die Journalistin ihre Schutzposition wieder verlassen und zeigt die umgebende Szenerie. Am Horizont ist Rauch entweder von Luftangriffen oder den Flugabwehrbatterien der israelischen Streitkräfte zu sehen.
Hamas-Terroristen waren am Samstag, dem jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora), in grenznahe Orte eingedrungen und auf der Suche nach Opfern von Haus zu Haus gegangen. Sie erschossen Männer, Frauen und Kinder und verschleppten andere in den Gazastreifen.
Bei einem Musikfestival in der Negev-Wüste wurden nach Angaben von Rettungskräften allein 260 überwiegend junge Teilnehmer von den Terroristen getötet. In sozialen Medien waren grauenvolle, nur schwer zu ertragende Bilder zu sehen.
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