Der Gazastreifen ist eine verarmte palästinensische Enklave, die seit Jahren unter israelischer Blockade steht. Sie wird von der radikalislamischen Palästinenserbewegung Hamas regiert, die am Samstagmorgen einen Grossangriff auf Israel begann. Ein Überblick zu dem Küstenstreifen:
Das Mittelmeer, Israel und Ägypten begrenzen den nur 41 Kilometer langen zwischen sechs und zwölf Kilometer breiten Gazastreifen. Im dem etwa 360 Quadratkilometer grossen Gebiet leben mehr als zwei Millionen Menschen. Mit fast 6000 Bewohnern pro Quadratkilometer ist Gaza eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt.
Archäologen fanden 1998 nahe Gaza die Überreste der grossen befestigten kanaanäischen Stadt Tell es-Sakan, die von 3200 bis 2000 vor Christus durchgehend besiedelt war. In der Folgezeit stand das Gebiet des heutigen Gazastreifens nacheinander unter assyrischer, babylonischer, römischer, arabischer und christlicher Herrschaft.
Gaza war aufgrund seiner Lage an den Karawanenrouten, die Afrika, Europa und Asien auf dem Landweg verbanden, seit der Antike ein bedeutender Handelsplatz.
Im Unabhängigkeitskrieg Israels 1948 flohen viele Palästinenser in das Gebiet oder wurden dorthin vertrieben. Israel eroberte den Landstreifen, der zuvor vorübergehend von Ägypten verwaltet wurde, im Sechstagekrieg 1967. In einem einseitigen Schritt zog Israel 2005 seine Truppen aus dem Gazastreifen ab und löste die dortigen jüdischen Siedlungen auf.
2006 verfügte Israel nach der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit durch die Hamas eine Luft-, Land- und Seeblockade des Gazastreifens. Das Land verstärkte die Blockade, nachdem die radikalislamische Hamas 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernahm.
Gaza wurde fortan vorrangig durch Schmugglertunnel entlang der ägyptischen Grenze versorgt. Dem Sturz der islamistischen Regierung in Kairo unter Präsident Mohammed Mursi im Jahr 2013 folgte schliesslich die Zerstörung dieser Tunnel durch die ägyptische Armee.
Der einzige nicht von Israel kontrollierte Zugang zum Gazastreifen ist in Rafah an der Grenze zu Ägypten. Seit Mai 2018 hat Kairo den Rafah-Übergang nach Jahren der fast vollständigen Schliessung überwiegend offengelassen.
Über Rohstoffe oder Industrieproduktion verfügt das Gebiet nicht. Die Fischereirechte sind stark eingeschränkt. Die wenigen landwirtschaftlich nutzbaren Flächen liegen oft in Grenznähe und sind wegen der Spannungen nicht kultivierbar. Bei der Wasser- und Stromversorgung hängt der Gazastreifen stark von Israel ab.
Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist nach Angaben der Weltbank arbeitslos, mehr als zwei Drittel der Bewohner hängen von Entwicklungshilfe ab.
Die militanten Palästinenser im Gazastreifen und Israel haben sich bereits in den Jahren 2008, 2012, 2014 und 2021 in schweren militärischen Auseinandersetzungen bekämpft. Die am Samstag begonnene Eskalation ist in ihrem Ausmass und der Zahl der Todesopfer auf israelischer Seite jedoch bisher beispiellos. (sda/afp)
Zeigt auch auf, wie unfassbar zynisch Netanjahu ist, wenn er die Gaza-Zivilbevölkerung auffordert zu fliehen, bevor er die Hamas in Grund und Boden bombt. Wo sollen sie hin?
(Ich fürchte, ich muss das dazuschreiben, weil mich sonst wieder einige falsch verstehen wollen werden: Nein, nichts von all dem rechtfertigt den Terror der Hamas in Israel. Die Welt ist nicht immer schwarz/weiss.)
Als die Alliierten im 1. WK in Europa in einer Art Patt gefangen waren, wollten die Briten die Mittelmächte von Südosten her aufreiben. Die Araber sollten ihnen helfen, dort die Osmanen zu schlagen. Dafür versprach man ihnen einen arabischen Staat. Palästina wurde aber in der Balfour Deklaration auch den Juden versprochen, Syrien den Franzosen. Die Araber gingen schliesslich leer aus. Das ist die Grundlage für die andauernden Probleme in der Region!
Mir tun diejenigen Bewohner leid, die eigentlich nur ihr Leben leben möchten und die Steinzeitislamisten ingeheim zur Hölle, wo sie hingehören, wünschen.