Warenübergang zu Gaza erneut unter Beschuss – Raketen aus Libanon treffen Israel
Die Israel-Palästina-Eskalation im Mai 2021 in Bildern
Ein Warenübergang zum Gazastreifen ist nach israelischen Angaben den zweiten Tag in Folge von militanten Palästinensern beschossen worden.
Während eine Lieferung humanitärer Hilfsgüter in das Palästinensergebiet gefahren sei, seien drei Mörsergranaten in das Gebiet von Kerem Schalom geschossen worden, teilte die zuständige israelische Cogat-Behörde am Mittwoch mit. Daraufhin seien Warnsirenen aktiviert worden. «Es wurde beschlossen, die Einfuhr der Güter bis auf weiteres zu stoppen.»
Teil der Lieferung aus Jordanien, die mit mehreren Lastwagen transportiert wurde, sei medizinische Ausrüstung für ein jordanisches Krankenhaus im Gazastreifen gewesen, hiess es in der Mitteilung.
Es sei das zweite Mal binnen 24 Stunden, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas «auf Transporte mit humanitären und medizinischen Hilfsgütern für die Einwohner des Gazastreifens schiesst».
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Bereits am Dienstag waren zwei Grenzübergänge zum Gazastreifen nach ihrer vorübergehenden Öffnung unter Beschuss durch militante Palästinenser geraten. In der Nähe des Erez-Übergangs für Personen wurde nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat leicht bei Mörsergranatenbeschuss verletzt. Die Hamas äusserte sich nicht zu den Berichten über den Beschuss.
Vier Raketen aus Libanon auf Norden Israels abgefeuert
Aus dem Libanon sind am Mittwoch nach Angaben der israelischen Armee vier Raketen auf den Norden des Landes geschossen worden. Israels Artillerie habe daraufhin Ziele im Libanon unter Beschuss genommen, von denen aus die Raketen abgefeuert worden seien, teilte das israelische Militär mit.
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Im Umkreis der Städte Haifa und Akko heulten Alarmsirenen. Die israelische Raketenabwehr fing nach Militärangaben eines der Geschosse ab. Die weiteren seien in offenen Gebieten eingeschlagen.
Bereits am Montagabend waren aus dem Libanon Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden. Sie schlugen aber nach Angaben des israelischen Militärs allesamt auf libanesischem Boden ein. Als Reaktion feuerte das Militär mit Artillerie auf die Angreifer. Zudem wurden bereits am Donnerstag vergangener Woche drei Raketen aus dem Libanon nach Isreal abgefeuert.
Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitkreisen stand eine palästinensische Gruppierung hinter den vorherigen Raketenangriffen und nicht die schiitische Hisbollah-Organisation. Die Hisbollah ist eng mit Israels Erzfeind Iran verbündet. Sie kontrolliert mit ihrer Miliz unter anderem den Süden des Libanon und damit die Grenze zu Israel, wo es immer wieder zu Spannungen kommt. Zuletzt hatte es 2006 einen Krieg zwischen der Hisbollah und Israel gegeben.
(aeg/sda/dpa)