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Netanjahu zeigt US-Aussenminister Bilder getöteter Babys

Netanjahu zeigt US-Aussenminister Bilder getöteter Babys

Israel hat Bilder veröffentlicht, die von der Hamas getötete Säuglinge zeigen sollen. US-Aussenminister Blinken zeigte sich entsetzt.
13.10.2023, 05:3813.10.2023, 07:38
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Ein Artikel von
t-online

Nach israelischen Angaben gibt es Beweise, dass die Hamas bei ihren Terrorangriffen auch Babys getötet hat. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach eigenen Angaben US-Aussenminister Antony Blinken Bilder von Babys gezeigt, die am Wochenende von Hamas-Kämpfern in Israel ermordet worden sein sollen.

Israel's Prime Minister Benjamin Netanyahu make statements with the U.S. Secretary of State Antony Blinken to the media, inside The Kirya, which houses the Israeli Ministry of Defense, after thei ...
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit US-Aussenminister Anthony Blinken.Bild: keystone

Einige der Bilder wurden am Donnerstag auch vom Büro des Regierungschefs im Onlinedienst X, ehemals Twitter, veröffentlicht. Ein Bild zeigte ein totes Baby in einem Leichensack, während das andere die verkohlten Überreste eines anderen Säuglings zeigte. «Das sind fürchterliche Fotos von Babys ermordet und verbrannt von Hamas-Monstern», hiess es in dem Tweet des Premierministers.

Blinken beschrieb nach dem Treffen mit Netanjahu auch Journalisten die Fotos: «Ein Baby, ein Säugling, von Kugeln durchsiebt. Enthauptete Soldaten, lebendig in ihren Autos verbrannte junge Menschen.» Solche Bilder gingen für jeden Menschen «wirklich über fast alles hinaus, was wir begreifen und verdauen können», fügte der US-Aussenminister bei seinem Besuch in Israel hinzu. «Bilder sagen mehr als tausend Worte. Diese Bilder sagen vielleicht eine Million.»

Hamas weist Vorwürfe zurück

Durch die Bilder sehe die ganze Welt «neue Beweise für die Verdorbenheit und Unmenschlichkeit der Hamas», sagte Blinken.

«Verdorbenheit und Unmenschlichkeit, die sich gegen Babys, kleine Kinder, junge Erwachsene, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen richtet.»

US-Präsident Joe Biden hatte sich bereits am Mittwochabend in Washington erschüttert über die Bilder aus Israel gezeigt. «Ich mache das schon seit langer Zeit», sagte Biden im Weissen Haus.

«Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich Bilder von Terroristen sehen würde, die Babys enthaupten.»

Das Weisse Haus stellte später klar, der US-Regierung liege bisher keine unabhängige Bestätigung für Berichte über von Hamas-Kämpfern enthauptete Babys vor. Biden habe sich bei seinen Äusserungen auf Angaben von Netanjahus Sprecher gestützt, sagte ein Sprecher.

Die Hamas hatte zuvor bestritten, bei dem Grossangriff auf Israel auch Babys getötet zu haben. «Solche Behauptungen wurden nie bewiesen. Es wurden keine Beweise vorgelegt, die solche falschen Behauptungen stützen», erklärte Essat al-Rischak vom Politbüro der Hamas am Donnerstag. Es handele sich bei den «angeblichen Gräueltaten» um Falschinformationen Israels.

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186 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kronrod
13.10.2023 06:44registriert März 2015
Wer Bilder getöteter Babies zeigt, will vor allem eines: eine emotionale Reaktion hervorrufen. Emotionen helfen aber nicht unbedingt dabei, in Krisensituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
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Annowa
13.10.2023 08:07registriert Oktober 2023
Ist es wirklich so schwer, Terror zu verurteilen und gleichzeitig klarzustellen, dieser nicht einfach mal so aus dem Boden spriesst? Wer ein 2.2 Millionen Menschen unter so schlechten Bedingungen zusammenpfercht, der darf doch nachher nicht so entsetzt sein, dass ein gewisser Teil davon seine Menschlichkeit verliert und zu unfassbarer Gewalt greift. Das ist ja schon fast ein Naturgesetz. V.a. wenn dabei auch noch Religion mit im Spiel ist, ist Grausamkeit vorprogrammiert.
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Wolf von Sparta
13.10.2023 09:04registriert Februar 2019
Abgesehen davon ist es einfach Birrenweich im Jahr 2023 noch Israel anzugreifen. Ich frage mich was sich die Hamas erhofft hatten...
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