Bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen sind am Sonntag mindestens drei Palästinenser getötet und mehrere verletzt worden. Ein Sprecher des örtlichen Gesundheitsministeriums teilte mit, ein Gebiet in der Nähe von Chan Junis sei beschossen worden.
Die israelische Armee teilte mit, Ziel des Angriffs sei ein militärischer Aussichtsposten gewesen. Es handle sich um eine Reaktion auf die Explosion eines von Palästinensern gelegten Sprengsatzes an der Grenze. Dabei sei niemand verletzt worden. Die drei getöteten Männer seien Mitglieder des bewaffneten Flügels der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad gewesen, teilte die Miliz mit.
Die israelische Luftwaffe hatte bereits in der Nacht Stellungen der radikalislamischen Hamas im südlichen Gazastreifen angegriffen. Ein Armeesprecher teilte mit, man habe damit auf das Vordringen mehrerer Palästinenser auf israelisches Gebiet reagiert. Vier Männer hatten den Grenzzaun durchschnitten und nach Angaben der Armee versucht, Infrastruktur des Militärs zu beschädigen.
Eines der Ziele in der südlichen Stadt Rafah war eine Stellung der Essedin al-Kassam Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas, wie es aus palästinensischen Sicherheitskreisen hiess. Ein weiteres Ziel war demnach eine Hamas-Stellung im Zentrum des Gazastreifens. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.
Seit dem 30. März sind rund 120 Palästinenser bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten am Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen getötet worden. Tausende wurden verletzt.
Die israelische Armee hatte am Samstag mitgeteilt, ein 20-jähriger Soldat sei an Verletzungen gestorben, die er bei einer Razzia im Westjordanland erlitten hatte. Das Mitglied einer Eliteeinheit war bei dem Einsatz in einem Flüchtlingslager bei Ramallah von einem «schweren Objekt» getroffen worden.
Nach Medienberichten handelte es sich um eine Marmorplatte, die ein Palästinenser ihm aus dem dritten Stock auf den Kopf geworfen hatte. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drückte «tiefes Bedauern» über den Tod des Soldaten aus. Die Armee sucht weiter nach dem Tatverdächtigen. (sda/dpa/afp)