Israels Ex-Ministerpräsident Ehud Olmert muss wegen Korruption für 18 Monate ins Gefängnis. Das Höchste Gericht in Jerusalem verringerte am Dienstag eine Haftstrafe von ursprünglich sechs Jahren, die eine niedrigere Instanz verhängt hatte.
Es ist das erste Mal, dass ein früherer israelischer Regierungschef eine Haftstrafe antreten muss. Das Höchste Gericht sprach den 70-jährigen Olmert allerdings von den schwerwiegendsten Vorwürfen frei.
Die Richter sahen es jedoch als erwiesen an, dass Olmert während seiner Zeit als Transportminister Bestechungsgelder in Höhe 60'000 Schekel (15'000 Franken) angenommen hatte.
Das Bezirksgericht in Tel Aviv hatte Olmert im Mai vergangenen Jahres wegen Bestechlichkeit zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Hauptvorwurf: Er habe in seiner Zeit als Jerusalems Bürgermeister Bestechungsgelder in Höhe von 500'000 Schekel (rund 130'000 Franken) für die Genehmigung eines umstrittenen Grossbauprojekts angenommen. In diesem Anklagepunkt sprach das Höchste Gericht ihn jedoch frei.
Im März war Olmert in einem weiteren Verfahren der Korruption für schuldig befunden und zu weiteren acht Monaten Haft verurteilt worden. Dieses Urteil haben seine Anwälte jedoch angefochten, in diesem Fall steht eine endgültige Entscheidung noch aus. (sda/dpa)