Erstmals seit mehreren Monaten haben militante Palästinenser im Gazastreifen am Montag wieder eine Rakete auf das israelische Grenzgebiet abgefeuert. Das Geschoss sei von der Raketenabwehr Eisenkuppel abgefangen worden, teilte die Armee mit. Es war der erste Angriff dieser Art seit Jahresbeginn.
Am Sonntag war es auf dem Tempelberg in Jerusalem zu Konfrontationen von Palästinensern mit israelischen Sicherheitskräften gekommen. Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Organisation Hamas hatte die Al-Aksa-Moschee als «rote Linie» beschrieben und Israel Angriffe auf Gläubige vorgeworfen. Israels Regierungschef Naftali Bennett sprach dagegen am Montag von einer «wilden Hetzkampagne» der Hamas gegen Israel. «Dies ist die Wahrheit: Israel tut alles, damit alle wie immer in Sicherheit ihre Feste feiern können - Juden, Muslime und Christen», sagte er nach Angaben seines Büros.
Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Die Palästinenser werfen Israel vor, es wolle Rechte gläubiger Juden auf der heiligen Stätte ausweiten.
Bereits am Freitag hatte es auf dem Tempelberg bei Zusammenstössen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften zahlreiche Verletzte gegeben. Die Auseinandersetzungen verschärften die Spannungen nach einer Terrorwelle in den vergangenen Wochen weiter. (sda/dpa)