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Israel-Gaza-Krieg: 100 Tage Gaza-Krieg in Zahlen

100 Tage Gaza-Krieg in Zahlen

14.01.2024, 07:1914.01.2024, 07:28
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epa11072399 (FILE) - epa10958888 Destroyed buildings in Gaza City, 05 November 2023. (Issued 12 January 2024). Upcoming 14 January 2024 will mark the one-hundredth day since Hamas' attack on Isra ...
Rund 360'000 Wohneinheiten wurden beschädigt oder zerstört: zerstörte Gebäude in Gaza-Stadt. Bild: keystone

Am 100. Tag des Gaza-Kriegs ist die vorläufige Bilanz verheerend. Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 23'800 Menschen getötet worden sein. Bei der brutalen Terrorattacke am 7. Oktober vergangenen Jahres ermordeten extremistische Palästinensergruppen mehr als 1200 Menschen in Israel. Bei dem schlimmsten Massaker in der Geschichte Israels, das Auslöser des Krieges war, verschleppten Terroristen auch etwa 250 Menschen in den Gazastreifen.

Israel geht davon aus, dass dort noch 136 Menschen festgehalten beziehungsweise deren Leichen nicht herausgegeben werden. Regierungsangaben zufolge sind vermutlich 25 Menschen nicht mehr am Leben. Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden während einer einwöchigen Feuerpause Ende November insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

Die Lage für die Menschen im Gazastreifen bleibt dramatisch. Nach 100 Tagen Krieg sind nur noch 13 der 36 Krankenhäuser teilweise in Betrieb. Laut den Vereinten Nationen droht in dem Palästinensergebiet zudem eine Hungersnot. Der schwer zerbombte Küstenstreifen sei «unbewohnbar» geworden. Rund 360'000 Wohneinheiten wurden demnach beschädigt oder zerstört. Dies bedeute, dass mehr als eine halbe Million der 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens kein Zuhause mehr hätten, in das sie nach dem Krieg zurückkehren könnten. UN-Angaben zufolge wurden in dem Palästinensergebiet im Zuge der Kämpfe 1,9 Millionen Menschen ein oder mehrmals vertrieben.

In Israel mussten laut Regierungsangaben mehr als 200'000 Menschen ihr Zuhause verlassen, um sich im Süden des Landes vor Angriffen der Hamas und im Norden vor Attacken der libanesischen Hisbollah in Sicherheit zu bringen. In Israel leben rund zehn Millionen Menschen. Auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es im Zuge des Gaza-Kriegs immer wieder zu tödlichen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz. In Israels nördlichem Nachbarland wurden nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) wegen der Spannungen mehr als 76'000 Menschen vertrieben. (sda/dpa)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Florotor
14.01.2024 07:49registriert Dezember 2017
Es ist einfach das, bei der einen Seite heisst es ohne Artikel "bei Angriffen von X" und "wurden getötet" und bei der anderen Seite schreibt ihr "bei den brutalen, widerrechtlichen, unmenschlichen" etceterapp. und dann kommt "ungesehen, schlimmst seit, beispiellos" und dann "Massaker, Völkermord, Terrorattacke" und die Menschen wurden "ermordet, gemeuchelt" etc.

Und dabei bringen die Israelis die Araber im Verhältnis 1:20 um.

Das ist also keine sehr ausgewogene Sprache.
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Yolanda Hecht
14.01.2024 11:48registriert Juni 2022
Es gibt da noch vergessene Zahlen, schon älter. Vom amerikanischen Geheimdienst, Mitte Dez.: 40-45% der in Gaza eingesetzten 29'000 Bomben waren Freifallbomben.
Ihr Spitzname lautet nicht zufällig "dumb bombs". Sie lassen sich nicht präzise steuern. Sie fallen einzig durch ihr Gewicht vom Himmel. "Dumb bombs" werden zu grossflächigen Zerstörungungen in Städten und damit auch gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt. Die Zivilbevölkerung darf aber laut humanitärem Völkerrecht nicht Ziel von Angriffen sein.
Es gibt Gründe, weshalb Südafrika eine Völkermord-Klage gegen Israel eingereicht hat.
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Neruda
14.01.2024 09:27registriert September 2016
Wenn man fast 20 Mal so viele Menschen tötet wie auf der eigenen Seite getötet wurden, kann man sich schlecht immer noch als Opfer inszenieren.

Und kommt mir jetzt mit die palästinensischen Zahlen seien Propaganda blabla. Die SRF Korrespondentin ist der Glaubwürdigkeit dieser Angaben nachgegangen und kam zum Schluss, dass sie wohl nah an der Realität sind. Ihr hier aus der Schweiz heraus wisst dies nicht besser.
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