Vor dem Axel-Springer-Hochhaus im Berliner Stadtteil Kreuzberg haben am Mittwochabend rund 230 Personen mit einem Flashmob gegen die Haltung des Medienkonzerns im Nahostkonflikt demonstriert. Der Medienkonzern hat die Unterstützung Israels in seinem Leitbild verankert.
Ein Sprecher des Lagedienstes der Berliner Polizei sagte t-online am Abend, dass die Veranstaltung an der Rudi-Dutschke-Strasse schliesslich aufgelöst wurde. Die pro-palästinensischen Demonstranten hatten den Eingang des Hauses blockiert.
Laut dem Sprecher wird nun wegen möglicher Israel-feindlicher Aussagen einzelner Teilnehmer ermittelt. Zudem habe es aus der Gruppe «Ganz Berlin hasst die Polizei»-Rufe gegeben. Insgesamt wurden die Personalien von zwölf Personen überprüft, zu Festnahmen kam es nicht.
Mehrere Demonstranten mussten am Abend von den Einsatzkräften schliesslich weggetragen werden. Dabei kam es auch zu einem Handgemenge zwischen Polizisten und Demonstranten. Ansonsten sei der Abend in der Hauptstadt ruhig verlaufen, so der Sprecher.
Laut dem RBB war eine Konferenz, die von «Welt» und der israelischen Tageszeitung «Jerusalem Post» organisiert worden, Anlass der Proteste. Dort sollte der weltweit und auch in Deutschland wachsende Antisemitismus und der Konflikt in Nahost besprochen werden. Die Konferenz war am Abend von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) eröffnet worden.
Auch der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, war angekündigt worden. Besucht wurde das Treffen von mehreren deutschen und israelischen Politikern sowie Vertretern verschiedener Organisationen.
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