82 mutmassliche Mafiosi sind in Italien bei einem gross angelegten Schlag gegen die organisierte Kriminalität festgenommen worden.
Die von den Ermittlern als «Operazione Game over» bezeichnete Aktion zielte auf Mitglieder der sogenannten Società foggiana, der Mafia in Foggia, und deren Geschäfte ab, wie die Carabinieri am Montag mitteilten. Den Verdächtigen wird demnach Drogenhandel, illegaler Waffenbesitz und Erpressung vorgeworfen. Bei der Razzia in der Provinz Foggia in Apulien wurden zudem Waffen und Drogen beschlagnahmt.
Aus den Ermittlungen der Carabinieri ging hervor, dass die Mitglieder von drei Clans der Foggia-Mafia offenbar eine Vereinbarung getroffen hatten, die den Handel mit Drogen im Wert von mehreren Millionen Euro pro Jahr betrifft. Die Clans entschlossen sich demnach, ihre Rivalitäten zugunsten einer Monopolisierung des Kokainhandels in dem süditalienischen Gebiet zu überwinden. Der Erlös floss in eine «gemeinsame Kasse» ein, aus dem die Aktivitäten der Clans und die Familien verurteilter Mafiosi finanziert wurden.
Das Geschäftsmodell der drei Clans basierte den Angaben der Carabinieri zufolge auf der «systematischen Erpressung» anderer Akteure sowie auf einem «aggressiven und sorgfältigen Regelsystem» des Handels. Die Behörden haben der Foggia-Mafia bereits vor längerer Zeit den Kampf angesagt: Es handelt sich bei der Operation von Montag um den nun dritten Schlag in sieben Jahren – 150 Festnahmen sind das Ergebnis der Bemühungen. Italiens Innenminister Matteo Piantedosi bedankte sich bei den Einsatzkräften.
(yam/sda/dpa)