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Trotz Alters und Krankheit: Berlusconi will Partei weiter führen

Trotz Alters und Krankheit: Berlusconi will Partei weiter führen

22.05.2023, 14:34
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epa10638503 Silvio Berlusconi leaves the San Raffaele hospital after a 45-day of hospitalization, in Milan, northern Italy, 19 May 2023. The 86-year-old media magnate and ex-premier was admitted to ho ...
Silvio Berlusconi verlässt das Krankenhaus. Bild: keystone

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi will trotz Krankheit und seines hohen Alters die konservative Regierungspartei Forza Italia weiter führen.

Während seines 45-tägigen Krankenhausaufenthaltes habe die Führungsriege der Partei zwar angemessen agiert. «Aber sie sind nicht allein und werden es auch nicht sein, denn ich werde natürlich weiterhin meine Verantwortung als Gründer und Vorsitzender von Forza Italia in vollem Umfang wahrnehmen, so wie ich es immer getan habe,» sagte der 86-Jährige der Zeitung «Corriere della Sera» am Montag.

Allerdings kündigte er vage eine Erneuerung der Partei an. Ein zentrales Versprechen von Forza Italia sei es, die italienische Politik von Grund auf zu erneuern. «Aber damit die Erneuerung glaubwürdig ist, müssen wir uns zunächst selbst erneuern.» Das habe man immer getan und werde dies nun auch weiter tun. Weiterhin ist unklar, wer die Parteiführung übernehmen würde, sollte Berlusconi - etwa durch Tod - nicht mehr an der Spitze stehen. Er vermied es bislang, adäquate Nachfolger aufzubauen.

Berlusconi wurde am vergangenen Freitag aus dem Krankenhaus entlassen. Er kam Anfang April wegen einer Lungenentzündung in die Klinik und wurde auch wegen einer chronischen Leukämie behandelt. Rund zwei Wochen lag er auf der Intensivstation. Nun gehe es ihm aber besser. «Es war hart, aber ich war immer zuversichtlich», sagte er.

In Italien regiert seit Oktober eine Rechtsallianz aus den ultrarechten Fratelli d'Italia von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der konservativen Forza Italia und der rechtspopulistischen Lega von Matteo Salvini.

Der Medienmogul Berlusconi prägte über Jahrzehnte Italiens Politik. Er war von 1994 bis 2011 mit Unterbrechungen vier Mal Ministerpräsident. Heute sitzt er im Senat, der kleineren der zwei Parlamentskammern. Seit Jahren ist er gesundheitlich angeschlagen und wurde mehrfach stationär behandelt. (oee/sda/dpa)

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