International
Italien

«Duce»-Enkelin Alessandra Mussolini tritt der rechten Lega bei

«Duce»-Enkelin Alessandra Mussolini tritt der rechten Lega bei

20.05.2025, 10:0620.05.2025, 10:06
Mehr «International»

Die frühere italienische Europaabgeordnete und Diktatorenenkelin Alessandra Mussolini wechselt die Partei innerhalb der in Rom regierenden Mitte-Rechts-Koalition. Die 62-jährige Römerin hat die rechtskonservative Forza Italia verlassen, um sich der rechten Lega von Vizepremier Matteo Salvini anzuschliessen.

SS Juve Stabia v Palermo FC - Serie B Alessandra Mussolini in the stand during the Serie B match between SS Juve Stabia and Palermo FC at Stadio Romeo Menti Castellammare Di Stabia Italy on 14 Septemb ...
Alessandra Mussolini wechselt Partei.Bild: www.imago-images.de

Mussolini wird in den kommenden Tagen Salvini treffen, um den Wechsel formal zu besiegeln, teilte die Lega am Dienstag mit.

Alessandra Mussolini ist die Tochter des «Duce»-Sohns Romano Mussolini und dessen erster Frau Maria Scicolone, der Schwester von Filmstar Sophia Loren. Sie blickt auf eine lange politische Karriere zurück, die sie 1992 mit der Wahl zur Abgeordneten in Rom begann. Von 1992 bis 2004 sowie von 2008 bis 2013 gehörte sie der italienischen Abgeordnetenkammer, anschliessend bis 2014 dem Senat an. 2019 wurde sie ins Europäische Parlament gewählt. Bei den EU-Parlamentswahlen 2024 verfehlte sie die Wiederwahl.

Auch Alessandra Mussolinis Halbschwester Rachele ist in der Politik. Die 50-jährige Rachele Mussolini, die auf der Kandidatenliste der rechten Partei Brüder Italiens (Fratelli d'Italia/FdI) von Regierungschefin Giorgia Meloni zur römischen Stadträtin gewählt wurde, wechselte im vergangenen September zur Forza Italia, die im Jahr 1994 vom 2023 verstorbenen Ex-Premier Silvio Berlusconi gegründet worden war.

Italian Brothers Party Press Conference In Rome On April 2 2025 Italian politician Rachele Mussolini, the granddaughter of fascist dictator Benito Mussolini, attends an Italian Brothers party press co ...
Rachele Mussolini, die Schwester von Alessandra, ist ebenfalls in der Politik.Bild: www.imago-images.de

Alessandra und Rachele haben den gleichen Vater, nämlich Mussolinis vierten Sohn, den 2006 verstorbenen Pianisten Romano Mussolini. Rachele, die den Vornamen ihrer Grossmutter, Benito Mussolinis Ehefrau trägt, ist die Tochter von Romano Mussolinis zweiter Gattin Carla Puccini. Gemeinsam ist den Halbschwestern, dass sie stolz sind, den Namen des faschistischen Machthabers (1883-1945) zu tragen. «Ich will die Erinnerung an meinen Grossvater wach halten», lautet Alessandra Mussolinis Mantra. (dab/sda/apa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
51 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Uhu-ciao
20.05.2025 10:58registriert August 2022
«Ich will die Erinnerung an meinen Grossvater wach halten»

Die beste Erinnerung an ihre Nonno ist das Foto, an dem er an der Tankstelle herumhängt.
604
Melden
Zum Kommentar
avatar
K.A.T.E.R
20.05.2025 11:09registriert Februar 2025
es ist immer wieder erschreckend wie wenig Italien die Zeit des Faschismus unter Mussolini aufgearbeitet hat und wieviele diese Zeit im Nachhinein glorifizieren.
566
Melden
Zum Kommentar
avatar
Der Micha
20.05.2025 11:16registriert Februar 2021
Diese Situation legt ziemliche Missstände in Italien offen. Denn diese Situation ist mal wieder ein Beweis dafür, dass Italien ihre Historie überhaupt nicht aufgearbeitet haben. In keinster weise.
346
Melden
Zum Kommentar
51
    Lebensmittel aus USAID drohen zu verrotten – wegen Elon Musk
    Als Berater von US-Präsident Trump hat Techmilliardär Elon Musk die US-Entwicklungshilfebehörde USAID abgewickelt. Jetzt zeigen sich die Folgen.

    Nach der beinahe vollständigen Abschaffung der US-Entwicklungsbehörde USAID unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump drohen nun bis zu 60'000 Tonnen an Lebensmitteln zu verrotten. Verschiedene mit der Situation vertraute Beamte berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, dass mit den Lebensmittelrationen etwa 3,5 Millionen Menschen über einen Monat ernährt werden könnten.

    Zur Story