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Nach Tod von Taucher: Spezialisten bergen wichtiges Teil der «Bayesian»

Nach Tod von Taucher: Spezialisten bergen wichtiges Teil der «Bayesian»

Nach dem tödlichen Unfall eines Tauchers wurde die Bergung der Superjacht vorübergehend gestoppt. Nun läuft der Einsatz wieder, dabei konnte ein wichtiges Etappenziel erreicht werden.
20.05.2025, 04:1520.05.2025, 04:15
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Ein Artikel von
t-online

Bei den Bergungsarbeiten an der im vergangenen Sommer gesunkenen Luxusjacht «Bayesian» ist ein zentrales Bauteil an die Oberfläche gebracht worden. Wie in einem Video der Webseite «The Yacht Report» zu sehen ist, wurde der Baum des Segelschiffs geborgen. Auf den Aufnahmen ist ausserdem zu erkennen, wie auch ein Anker und eine Ankerkette mithilfe einer schwimmenden Plattform und eines Spezialkrans aus rund 50 Metern Tiefe gehoben werden.

FILE -The multi-purpose floating work barge Hebo Lift 2 monitors the stretch of sea off Porticello, near Palermo, Sicily, Italy, May 4, 2025, where the British superyacht Bayesian sunk on August 19, 2 ...
Die Bergung der Luxusjacht «Bayesian» geht wieder voran.Bild: keystone

Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurde der Grosssegelbaum als erstes Bauteil geborgen, um den Ermittlern – darunter die Küstenwache und die Arbeitsaufsicht – die Möglichkeit zu geben, die Umstände des Todes eines 39-jährigen Tauchers weiter aufzuklären. Der Mann aus den Niederlanden war am 9. Mai bei Arbeiten am Wrack ums Leben gekommen.

Taucher waren demnach bis in eine Tiefe von 49 Metern vorgedrungen, um den Mast der Jacht zu durchtrennen. Laut Ansa gibt es Hinweise darauf, dass der 39-Jährige beim Hantieren mit einem Schneidbrenner von einem Metallstück getroffen wurde.

Die als «unsinkbar» deklarierte 56-Meter-Jacht war Mitte August 2024 bei einem Unwetter vor dem Hafen Porticello an der Nordküste Siziliens gesunken. Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter der britische Unternehmer Mike Lynch und seine Tochter.

Seit dem Untergang liegt die «Bayesian» etwa 50 Meter tief auf dem Meeresboden, rund einen Kilometer von der Küste entfernt. Die vollständige Bergung des Wracks gilt als technisch aufwendig. Die Kosten werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Ursache für Untergang scheint gefunden

Nach Ansicht britischer Experten ist das Schiff infolge extremen Winds gekentert. Das geht aus einem vorläufigen Bericht der britischen Untersuchungsbehörde für Schiffsunglücke hervor, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete.

Demnach wäre eine Windgeschwindigkeit von etwa 117 Kilometern pro Stunde ausreichend gewesen, um das Schiff auch ohne gesetzte Segel zum Umkippen zu bringen. Diese bauliche Schwäche sei aber weder dem Besitzer noch der Mannschaft bewusst gewesen, weil sie der Stabilitätsdokumentation nicht zu entnehmen gewesen sei.

Zum Zeitpunkt des Unglücks habe der Wind Geschwindigkeiten von knapp 130 Kilometern pro Stunde erreicht und die Jacht damit in weniger als 15 Sekunden umgeworfen, hiess es weiter. Die Untersuchung zum Unglückshergang wird vom britischen Marine Accident Investigation Branch (MAIB) geleitet, weil die Jacht in Grossbritannien registriert war.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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