Am Wochenende wurde in der japanischen Grossstadt die EXPO 2025 eröffnet. Die Stadt erwartet in den kommenden Monaten 28 Millionen Besucher, und die meisten von ihnen werden über den Flughafen Kansai anreisen.
Der Flughafen wurde für den Grossanlass EXPO sogar ausgebaut. Nun können anstatt 30 Millionen sogar 40 Millionen Passagiere pro Jahr über den Flughafen reisen.
Der Flughafen liegt in der Bucht von Osaka und wurde Mitte der 1990er Jahre auf einer aufgeschütteten Insel gebaut. Nun versinkt dieser immer weiter im Meer. Jedes Jahr um sechs bis sieben Zentimeter. Er ist ein wichtiges internationales Drehkreuz für die Städte Osaka, Kyoto und Kobe und darum sehr wichtig für den Westen Japans.
Dass das Sinken des Flughafens ein Problem sein wird, war bereits bei der Eröffnung klar. Japan-Korrespondent Thomas Stalder erklärt dies für SRF. Anfangs sei er um 50 Zentimeter pro Jahr gesunken. Insgesamt liegt das Bauwerk bereits 11 Meter tiefer als bei der Eröffnung.
Die Verantwortlichen haben sich für die künstliche Insel entschieden, da Osaka sehr dicht überbaut ist. Ausserdem möge niemand Fluglärm, welcher somit umgangen werde, erklärt Thomas Stalder. Der Meeresboden besteht aus Sand und Ton. In der Region kommt es zusätzlich immer wieder zu Erschütterungen durch Erdbeben, was zum Absinken des Flughafens führt.
Das Absinken sei zwar ernst, aber relativ kontrolliert. Die Verantwortlichen haben mit Aufschüttungen Gegenmassnahmen ergriffen. Ausserdem gebe es hydraulische Systeme in den Gebäuden, die dafür sorgen, dass die Gebäude immer wieder horizontal ausgerichtet werden. In den vergangenen Jahren wurden auch Schutzmauern rund um den Flughafen erhöht, um das Eindringen von Wasser abzuhalten. Somit sei der Betrieb auch unterhalb des Meeresspiegels weiterhin möglich, sagt Thomas Stalder.
Die japanischen Behörden rechnen damit, dass der Meeresspiegel in den nächsten Jahren steigen wird. Somit würden auch die Kosten für die Erhaltung des Flughafens weiter steigen.
Berechnungen zufolge wird der Flughafen im Jahr 2054 das Meeresniveau erreichen. Thomas Stalder erklärt dem SRF, dass der Flughafen dank der Schutzmauern auch dann weiter in Betrieb bleiben könne. (nib)