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Mondlandung von japanischem Raumfahrtunternehmen gescheitert

ispace CEO and founder Takeshi Hakamada speaks during a press conference about their private lunar lander's attempt on the moon Friday, June 6, 2025, in Tokyo, Japan. (Kyodo News via AP)
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Der CEO von ISpace, Takeshi Hakamada, spricht während einer Pressekonferenz über die private Mondlandung.Bild: keystone

Mondlandung von japanischem Raumfahrtunternehmen gescheitert

06.06.2025, 08:1606.06.2025, 08:16
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Das japanische Raumfahrtunternehmen Ispace ist erneut mit dem Versuch einer Mondlandung gescheitert. Ispace verlor kurz vor der geplanten Landung des Mondlanders «Resilience» den Kontakt zu dem Landegerät.

Weil eine Wiederherstellung der Kommunikation als «unwahrscheinlich» eingestuft wurde, wurde die Mission abgebrochen, wie Ispace-Chef Takeshi Hakamada am Freitag vor den Medien sagte.

Das Kontrollzentrum hatte während des Landeversuchs die Triebwerke aktiviert, um «Resilience» abzubremsen. «Wir konnten bestätigen, dass die Position des Landers fast die Vertikale erreichte», sagte Hakamada. Doch nach der geplanten Landezeit «waren wir nicht in der Lage Daten zu empfangen, die eine Landung bestätigen».

«Resilience» hätte am Donnerstagabend im Mare Frigoris im hohen Norden des Mondes aufsetzen sollen. Es wäre das dritte Mal gewesen, dass einem Privatunternehmen die Landung auf dem Mond gelingt. Ispace wäre das erste dieser Unternehmen gewesen, das nicht in den USA ansässig ist. Der erste Mondlander von Ispace war im April 2023 auf der Mondoberfläche zerschellt.

Im Januar ins All geschickt

Für den neuen Versuch war das Landegerät «Resilience» im Januar mit einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus ins All gebracht worden, zusammen mit dem Mondlander «Blue Ghost» des US-Unternehmens Firefly Aerospace. «Blue Ghost» landete bereits Anfang März im Bereich des Mons Latreille, einer Vulkanstruktur im Mare Crisium, auf der nordöstlichen Mond-Vorderseite.

Firefly Aerospace konnte damit an den Erfolg des texanischen Unternehmens Intuitive Machines anknüpfen, das im vergangenen Jahr als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond geschickt hatte. Das Landegerät «Odysseus» von Intuitive Machines war nach der Landung im April 2024 allerdings umgekippt und konnte deshalb nur einen Teil seiner Untersuchungen vornehmen.

Japanischer Raumfahrtbehörde glückte Landung

Bis dahin war nur einer Handvoll staatlicher Raumfahrtbehörden eine Mondlandung gelungen, angefangen mit der Sowjetunion im Jahr 1966 und gefolgt von den USA, China, Indien und Japan. Der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa war im Januar 2024 mit der Sonde «Slim» eine weiche Mondlandung geglückt.

«Resilience» hatte neben verschiedenen wissenschaftlichen Instrumenten den Mini-Rover «Tenacious» an Bord, der von der Ispace-Tochterfirma Ispace-Europe aus Luxemburg entwickelt wurde. Das Gerät sollte auf der Mondoberfläche umherfahren, Fotos machen und Material sammeln. (nib/sda/afp)

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