Trotz des Untergangs der japanischen Yakuza-Mafia, die das Land über Jahrzehnte in Atem gehalten hat, konnte die Kriminalität nicht aus dem Land geschafft werden. Stattdessen hat eine neue kriminelle Bande die Verbrecherstrukturen im Land verändert. Ihr Name: Tokuryū.
Die Bandenmitglieder sind jung, teilweise noch minderjährig, und werden online rekrutiert.
Japan ist besorgt – und hat ein 100-köpfiges Team zur Bekämpfung der neuen Bedrohung gebildet.
Japan ist ein sicheres Land. Gewaltverbrechen sind selten, in den meisten Fällen handelt es sich bei Straftaten um Diebstähle. Doch in Anbetracht der immer jünger werdenden Tatpersonen und der Zunahme an Straftaten hat die Regierung Massnahmen ergriffen, um gegen Tokuryū vorzugehen.
Zwischen 2021 und 2023 sind über 10'000 Personen verhaftet worden, die mutmasslich in Verbindung mit der kriminellen Bande Tokuryū stehen. In den meisten Fällen handelte es sich um Telefonbetrug und Drogenhandel.
Nach Angaben der National Police Agency (NPA) sind die meisten verhafteten Personen über die sozialen Medien rekrutiert worden. Die Gruppe agiere nicht als gewöhnliche Bande, die Mitglieder würden sich untereinander teils gar nicht kennen. Unter den Verhafteten befanden sich Menschen aus allen Schichten – vom Studenten bis zum Büroangestellten.
Die Bande sei weniger hierarchisch aufgebaut als die Yakuza-Mafia, welche sich durch strengere Gesetze, Digitalisierung und Überalterung beinahe aufgelöst hat. Die Yakuza stiegen in den Drogen- und Menschenhandel ein und führten blutige Bandenkriege. (cst)
Nein, harte Drogen waren oft tabu für die traditionellen Yakuza-Gruppierungen. Das war lange der implizite “Deal” mit der japanischen Polizei.
Andere kriminelle Verbindungen unterdrücken (darunter vor allem ausländische und even Drogenhandel), dafür drückte die Polizei bei der Schutzgelderpressung im Rotlichtmilieu, bei Geldspiel/Wetten (Pachinko etc.) oder anderen zwielichtigen Aktivitäten ein Auge zu und liess die Yakuza agieren.
Bei uns heissen die kleinen Racker Tik-Tokuryū.