wechselnd bewölkt
DE | FR
International
Klima

Hitzerekorde mitten im Winter in Südamerika

Südamerika bricht Hitzerekorde – mitten im Winter

Nicht nur Europa und Nordamerika stöhnen unter hochsommerlichen Temperaturen: Auch südamerikanische Länder wie Chile und Argentinien verzeichnen gerade Hitzerekorde – allerdings mitten im Winter auf der Südhalbkugel.
03.08.2023, 12:0103.08.2023, 14:36
Mehr «International»

Schon seit Wochen wird die Region rund um Chile und Argentinien von der Sonne geröstet. Dies, obwohl sich die Länder eigentlich mitten im Winter befinden.

In Buenos Aires, Argentinien, liegen die Durchschnittstemperaturen im August zwischen 9 und 18 Grad. Am vergangenen Dienstag kletterte das Thermometer hingegen bis auf 30 Grad.

Der Wetterhistoriker Miximilano Herrera tweetete am 1. August:

«Südamerika erlebt gerade eines der extremsten Ereignisse, das die Welt je gesehen hat. Unglaubliche Temperaturen von bis zu 38,9°C in den chilenischen Anden mitten im Winter! Das ist viel mehr als das, was Südeuropa im Hochsommer in der gleichen Höhe hatte: Dieses Ereignis schreibt alle Klimabücher neu.»

Tatsächlich ist besonders die Anden-Region von der Hitze betroffen. Dort sind die Temperaturen am Dienstag an mehreren Orten über 35 Grad gestiegen – sogar auf Höhen von 1100 und 1400 Metern.

In Vicuña im bergigen Zentrum Chiles wurde in dieser Woche eine Rekordtemperatur von 37 Grad gemessen. So heiss sei es dort seit 70 Jahren nicht mehr gewesen, sagte der chilenische Meteorologe Cristóbal Torres der Nachrichtenagentur AFP.

Ungewöhnlich hohe Temperaturen wurden auch in der Hauptstadt Santiago de Chile 450 Kilometer weiter südlich gemessen: Am Mittwoch (Ortszeit) stieg das Thermometer auf 24 Grad. Für Donnerstag und Freitag waren ähnliche Temperaturen vorhergesagt.

Immer mehr Hitzewellen

«Was wir erleben, ist die Kombination zweier Phänomene: ein globaler Erwärmungstrend aufgrund des Klimawandels und das El-Niño-Phänomen», sagte Chiles Umweltministerin Maisa Rojas, die Klimatologin ist. «Wenn El Niño endet, sollte die globale Wettersituation nicht mehr so extrem sein.»

El Niño ist ein regelmässig auftretendes Wetterphänomen, das weltweit zu steigenden Temperaturen und verstärktem Extremwetter führen kann. Im Juni hatte die US-Ozeanografie- und Wetterbehörde NOAA den Beginn eines neuen El Niño bekannt gegeben.

In Chile habe es vor zehn Jahren noch zwei Hitzewellen im Jahr gegeben – «jetzt sprechen wir von neun», erklärte der Klimatologe Raúl Cordero von der Universität in Santiago de Chile. Grosse Auswirkungen hat das warme Winterwetter auf die Schneemenge in den Bergen, die für die Wasserversorgung der chilenischen Hauptstadt von entscheidender Bedeutung ist. «Hitzewellen im Winter haben verheerende Auswirkungen auf Gletscher und Schnee», sagte Cordero. (saw/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.

Die heissesten Memes zum Sommer

1 / 25
Die heissesten Memes zum Sommer
quelle: twitter
Auf Facebook teilenAuf X teilenWhatsapp sharer

In Griechenland wüteten am Wochenende über 80 Brände – ein Überblick im Video

Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
126 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kapitän Haddock
03.08.2023 13:25registriert Oktober 2017
Ich würde mir etwas nüchternere Berichterstattung zum Thema wünschen.
Ich bin hier absolut kein Experte und kann nicht mehr richtig einordnen. Grundsätzlich haben wirs mit dem Klima verkackt. Den meisten Menschen ist es nach wie vor nicht bewusst genug, Regierungen untätig.
El Niño-Jahr:Die Brände in Griechenland haben eher nicht direkt damit zu tun, wohl aber das seichwarme Meer vor Flordia...richtig? Es wird in den Medien aber kaum mehr sachlich nüchtern informiert und man muss sich die Fakten irgendwie selber extrapolieren, was wieder zu gefährlichem Halbwissen führt. Finde ich nicht gut.
14532
Melden
Zum Kommentar
avatar
JustSandy
03.08.2023 13:59registriert Juli 2023
Die Klimakatastrophe ist in vollem Gang und wohl nicht mehr umkehrbar, weil viele der Meinung sind "Klimawandel gabs schon immer"....Item. Man verliert wirklich den Überblick.....Norditalien unter Wasser, Rhodos in Flammen, Wallis in Flammen, aber Rekord am Gotthard, Rekord am Zürich Flughafen, was interessiert, wenn ganze Landstriche unbewohnbar werden? Die Arktis und die Alpen bald eisfrei sind und Millionen von Menschen bereits jetzt vor dem Klimawandel flüchten müssen? 🤷🏻‍♀️
7024
Melden
Zum Kommentar
avatar
plaga versus
03.08.2023 15:50registriert November 2015
Es ist doch die nüchterne Faktenlage, die da im Text steht. Da melden sich chilenische Fachleute zu Wort und hier kommen unglaublich viele Halbschlaue auf die Idee, die Extreme mitdem Schweizer Wetter zu vergleichen... Aiaiai.
2711
Melden
Zum Kommentar
126
Nach Anhörung zu Antisemitismus: Uni-Präsidentin in USA tritt zurück

Nach heftiger Kritik an ihrem Auftritt bei einer Kongress-Anhörung zu Antisemitismus an Elite-Universitäten in den USA zieht die Präsidentin der University of Pennsylvania, Liz Magill, persönliche Konsequenzen. Wie die Universität am Samstag mitteilte, tritt die 57 Jahre alte Juristin als Präsidentin zurück. Sie lege das Amt freiwillig nieder, bleibe aber festes Mitglied der juristischen Fakultät, hiess es. Eine Begründung wurde zunächst nicht genannt.

Zur Story