Schon seit Wochen wird die Region rund um Chile und Argentinien von der Sonne geröstet. Dies, obwohl sich die Länder eigentlich mitten im Winter befinden.
In Buenos Aires, Argentinien, liegen die Durchschnittstemperaturen im August zwischen 9 und 18 Grad. Am vergangenen Dienstag kletterte das Thermometer hingegen bis auf 30 Grad.
Der Wetterhistoriker Miximilano Herrera tweetete am 1. August:
South America is living one of the extreme events the world has ever seen
— Extreme Temperatures Around The World (@extremetemps) August 1, 2023
Unbelievable temperatures up to 38.9C in the Chilean Andine areas in mid winter ! Much more than what Southern Europe just had in mid summer at the same elevation: This event is rewriting all climatic books pic.twitter.com/QiiUKllWWP
Tatsächlich ist besonders die Anden-Region von der Hitze betroffen. Dort sind die Temperaturen am Dienstag an mehreren Orten über 35 Grad gestiegen – sogar auf Höhen von 1100 und 1400 Metern.
Yes, it's winter in Chile, yes, that's today map and again yes, those stations >35C mostly lie above 1000m asl and even close to 1500m asl.
— Extreme Temperatures Around The World (@extremetemps) August 1, 2023
One day to remember not just in Chile but for worldwide climatic history.
Updates later... pic.twitter.com/j0KoaUHhTH
In Vicuña im bergigen Zentrum Chiles wurde in dieser Woche eine Rekordtemperatur von 37 Grad gemessen. So heiss sei es dort seit 70 Jahren nicht mehr gewesen, sagte der chilenische Meteorologe Cristóbal Torres der Nachrichtenagentur AFP.
Ungewöhnlich hohe Temperaturen wurden auch in der Hauptstadt Santiago de Chile 450 Kilometer weiter südlich gemessen: Am Mittwoch (Ortszeit) stieg das Thermometer auf 24 Grad. Für Donnerstag und Freitag waren ähnliche Temperaturen vorhergesagt.
«Was wir erleben, ist die Kombination zweier Phänomene: ein globaler Erwärmungstrend aufgrund des Klimawandels und das El-Niño-Phänomen», sagte Chiles Umweltministerin Maisa Rojas, die Klimatologin ist. «Wenn El Niño endet, sollte die globale Wettersituation nicht mehr so extrem sein.»
El Niño ist ein regelmässig auftretendes Wetterphänomen, das weltweit zu steigenden Temperaturen und verstärktem Extremwetter führen kann. Im Juni hatte die US-Ozeanografie- und Wetterbehörde NOAA den Beginn eines neuen El Niño bekannt gegeben.
In Chile habe es vor zehn Jahren noch zwei Hitzewellen im Jahr gegeben – «jetzt sprechen wir von neun», erklärte der Klimatologe Raúl Cordero von der Universität in Santiago de Chile. Grosse Auswirkungen hat das warme Winterwetter auf die Schneemenge in den Bergen, die für die Wasserversorgung der chilenischen Hauptstadt von entscheidender Bedeutung ist. «Hitzewellen im Winter haben verheerende Auswirkungen auf Gletscher und Schnee», sagte Cordero. (saw/sda/afp)
Ich bin hier absolut kein Experte und kann nicht mehr richtig einordnen. Grundsätzlich haben wirs mit dem Klima verkackt. Den meisten Menschen ist es nach wie vor nicht bewusst genug, Regierungen untätig.
El Niño-Jahr:Die Brände in Griechenland haben eher nicht direkt damit zu tun, wohl aber das seichwarme Meer vor Flordia...richtig? Es wird in den Medien aber kaum mehr sachlich nüchtern informiert und man muss sich die Fakten irgendwie selber extrapolieren, was wieder zu gefährlichem Halbwissen führt. Finde ich nicht gut.
Auch bei uns wird es ungemütlich heiss werden. Gletscher schmelzen und Wasser wird extrem knapp werden. Doch wir könnten wohl noch lange überleben. Wenn da nicht die Fluten von Menschen wären die zweifellos kommen werden. Am südlichen Mittelmeer wird das überleben schon schwierig. Afrika und weite Teile Asiens kann man ganz vergessen. Aber und Abermillionen von Klima-Flüchtlingen werden versuchen sich in die wenigen übrig gebliebenen klimatisch ertragbaren Gebiete zu retten.
Da El-Niño alle 4 Jahre auftritt und die Häufigkeit von Hitzewellen in Chile sich 5-facht hat, werden wir solche Meldungen noch oft lesen.
Die Auswirkungen sind ähnlich wie bei uns im den Alpen:
Weniger Wasser wegen fehlendem Schnee, Versteppung gewisser Gebiete resp. Ausdehnung von Wüsten wie Atacama, auftauender Permafrost macht Berggebiete riskant - Steinschlag/Hangabbrüche etc.
Bewässerungssysteme, Stauseen und aride Nutz-Pflanzen werden nötig