Die dritte Hitzewelle des Sommers in Spanien hat Mallorca gleich mehrere Temperaturrekorde beschert. In acht Gemeinden und Ortschaften der Mittelmeer-Insel war es am Dienstag so heiss wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der nationale Wetterdienst Aemet mitteilte.
Der höchste Wert wurde von Aemet auf Mallorca aus Sa Pobla rund 40 Kilometer nordöstlich der Insel-Hauptstadt Palma gemeldet: 43.9 Grad. Das seien 0.9 Grad über dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 1983, hiess es. Es handelt sich stets um vorläufige Messwerte, die noch leicht korrigiert werden können.
Während mit den Temperaturen auf Mallorca der offizielle spanische Rekord aus dem Jahr 2021 noch nicht gebrochen ist (47.6 Grad am 14. August 2021 im andalusischen La Rambla), prophezeit ein griechischer Meteorologe für diesen Sommer in Griechenland Zustände wie im Hitzejahr 2021. Damals verbrannten in Griechenland Zehntausende Hektar Wald und Vegetation aufgrund der Hitze, der damit einhergehenden Trockenheit und der Winde.
Theodoros Giannaros vom Nationalen Observatorium Athen bereitet das fatale Phänomen Sorgen: «Morgen (Donnerstag) wird das Brandrisiko vielleicht etwas sinken, aber am Wochenende wird es wieder sehr hoch sein», sagte Giannaros mit Blick auf die angekündigte neue Hitzewelle im Staatssender ERT.
Ab Donnerstag wird in Griechenland eine neuerliche Hitzewelle erwartet, die ihren Höhepunkt am Wochenende erreiche und örtlich für bis zu 44 Grad sorgen soll. Der Rückgang der Hitzewelle am darauffolgenden Montag sei dann wieder mit starkem Wind gepaart. Dann könne jeder Funke ein gewaltiges Feuer verursachen, weil die Winde die Glut und die Flammen anheizten und darüber hinaus die Funken über weite Strecken forttrieben, sodass neue Brandherde entstünden.
In Griechenland haben Feuerwehrleute am Mittwoch den dritten Tag in Folge gegen drei grosse Feuerfronten angekämpft. Für die Waldbrände westlich von Athen konnte die Feuerwehr keine Entwarnung geben, wie ein Sprecher der Behörde am Mittwochmorgen sagte. Auch weiter westlich nahe der Stadt Loutraki war das Feuer bis zum Vormittag nicht unter Kontrolle. Zudem brannte es auf der Ferieninsel Rhodos; dort stand ein Waldgebiet von rund 30 Hektar in Flammen. Häuser oder Ortschaften waren jedoch zunächst nicht bedroht, wie es hiess.
Giannaros aber sagt: «Das Schlimmste liegt noch vor uns.»
(sda/dpa)