Der Grüne See in Österreich gilt als wahres Naturjuwel. 2014 wurde er vom ORF in der Sendung «9 Plätze – 9 Schätze» gar als schönster See des Landes ausgezeichnet. Das Wasser ist kristallklar und die Sicht unter Wasser kann bis zu 50 Meter weit reichen. Spiegelungen der Umgebung sorgen für grandiose Bilder.
Mehr Postkartenidylle geht fast nicht mehr. Das Gewässer, umgeben von Tannwald und umrahmt von Bergen, lockt das ganze Jahr über viele Menschen an.
Nun kommen sie vielleicht auch, um den Grünen See zu sehen. Aber aus einem traurigen Grund: Der See ist komplett ausgetrocknet. Der Bürgermeister von Tragöss-Sankt Katharein, Hubert Zinner, bestätigte gegenüber österreichischen Medien: «Es gibt Erzählungen, dass er davor schon einmal trocken war, aber in den letzten Jahrzehnten eben nie.»
Klar, ein tiefer Pegelstand ist im Frühjahr hier auch nicht aussergewöhnlich. Bis das Schmelzwasser aus den Bergen kommt, wird es normalerweise Mai. Aber das Wetter der letzten Wochen fast ohne Niederschlag und die allgemein niedrige Schneedecke in den Alpen liessen den See jetzt völlig verschwinden. Wer den See mit viel Wasser erleben möchte, kommt normalerweise am besten im Juni vorbei. Doch wie es dieses Jahr wird, bleibt offen.
Übrigens: Noch im Herbst lag der Pegel des Grünen Sees «so hoch wie selten zuvor». Damals sorgte viel Regen für viel Wasser. Wie lange der See jetzt ohne Wasser bleibt, ist offen. Niederschläge dürfte es erst gegen Ende Woche wieder geben.