Nach der Schliessung seiner Grenze zu Kroatien führt Ungarn auch Kontrollen an der Grenze zu Slowenien ein. Aussenminister Peter Szijjarto sagte der Nachrichtenagentur MTI am Samstag, es gebe Informationen, dass Flüchtlinge über Slowenien zur ungarischen Grenze gebracht würden. Daher seien vorübergehende Kontrollen nötig.
Dies stehe im Einklang mit dem Schengen-Abkommen. Danach können wegen besonderer Ereignisse oder Krisensituationen die Grenzkontrollen auch in dem eigentlich pass- und kontrollfreien Schengen-Raum für maximal zwei Monate wieder eingeführt werden. Ungarn und Slowenien gehören dem Schengen-Raum an, Kroatien nicht.
Um Mitternacht hatte Ungarn seine Grenze zu Kroatien dichtgemacht, um die Einreise von Flüchtlingen zu unterbinden. Seither reisen sie nun von Kroatien nach Slowenien weiter.
Der erste Bus mit Migranten erreichte am Samstag die slowenische Grenze, wie die Polizei des Landes mitteilte. Die Flüchtlinge müssten sich nun einem Registrierungsverfahren unterziehen, sagte ein Sprecher.
Kroatien und Slowenien haben angedeutet, sie würden Flüchtlinge nicht aufhalten, solange diese nach Deutschland und Österreich weiterreisen könnten. Mit dem Zug können sie aber nicht von Kroatien nach Slowenien gelangen, denn die dortige Regierung hat den Eisenbahnverkehr aus dem Nachbarland unterbrochen. (wst/sda/reu)