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Lateinamerika

Guillain-Barré-Syndrom: Peru ruft Gesundheitsnotstand aus

Fälle seltener Nervenkrankheit häufen sich: Peru ruft Gesundheitsnotstand aus

10.07.2023, 06:4012.07.2023, 08:41
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Nach einem ungewöhnlichen Anstieg von Fällen einer Nervenkrankheit hat Peru den Gesundheitsnotstand ausgerufen. «Aufgrund der ungewöhnlichen Zunahme von Fällen des Guillain-Barré-Syndroms wird für 90 Tage der nationale Gesundheitsnotstand verhängt.»

epa10728798 View of the Ubinas volcano from the town of Ubinas, in Moquegua, Peru, on 05 July 2023. The Council of Ministers of Peru approved on 05 July the declaration of a 60 day state of emergency  ...
Alle 25 Regionen Perus sind vom Gesundheitsnotstand betroffen.Bild: keystone

Das erklärte das peruanische Gesundheitsministerium am Samstag (Ortszeit). Betroffen sind demnach alle 25 Regionen des insgesamt rund 33 Millionen Einwohner zählenden Andenstaates.

In den vergangenen Wochen habe es einen hohen Anstieg von Fällen gegeben, «der uns zu Massnahmen auf staatlicher Ebene zwingt, um die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung zu schützen», erklärte Gesundheitsminister César Vásquez vor Journalisten.

Seit Januar sei die Zahl der Erkrankungen auf 180 angestiegen, vier Menschen seien bereits gestorben. Die Ausrufung des Gesundheitsnotstands ermöglicht demnach den Kauf von Immunglobulinen zur Behandlung betroffener Menschen über die nächsten zwei Jahre.

Erkrankung kann Atemsystem beeinträchtigen

Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die sich durch eine fortschreitende Muskelschwäche auszeichnet. Die Muskelschwäche verstärkt sich normalerweise innerhalb von zwei bis vier Wochen und kann das Atemsystem beeinträchtigen. Eines der häufigsten Symptome ist Kribbeln und Kraftlosigkeit in den Extremitäten.

Der Entstehungsmechanismus des Guillain-Barré-Syndroms ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt, es gilt aber als Autoimmunreaktion, wie rnd.de schreibt. Gemäss «MSD-Manual» trete das Syndrom bei zwei Drittel der Patienten innerhalb weniger Wochen nach einer Operation, einer einfachen Infektion oder Impfung auf. Gut zu wissen: Wird die Krankheit behandelt, kann sie in der Regel schnell geheilt werden.

(sda/afp)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Babalu
10.07.2023 07:52registriert Mai 2014
Solche Häufungen von Fällen von GBS gab es auch schon früher in Peru. Es gibt verschiedene Trigger für die Autoimmunreaktion: Viren, Zika oder Dengue, oder Bakterien wie Campylobacter. Ich wünschte mir mehr Hintergrundinformation bei diesem Artikel…
2014
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olaus
10.07.2023 08:35registriert August 2018
Grad selber fertig recherchiert: Es kann nach verschiedenen Viruserkrankungen auftreten, das ist aber selten. Oder nach Impfungen, da aber noch viel seltener (ca. 1:1 Mio). Da die Häufigkeit extrem klein ist, sind die Aussagen dazu nicht sehr gut abgesichert.
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Snowy
10.07.2023 08:37registriert April 2016
Bei einem Arbeitskollegen in der Schweiz wurde das GBS vor ein paar Wochen diagnostiziert.
Sehr unschön.

Wäre wünschenswert, hier etwas mehr Informationen zu erhalten, was die Krankheit auslösen kann.
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