International
Lateinamerika

Duterte trifft in Peru seinen «Lieblingshelden» Putin

Duterte trifft in Peru seinen «Lieblingshelden» Putin

20.11.2016, 10:4420.11.2016, 15:39
Philippine President Rodrigo Duterte, left, listens to Russian President Vladimir Putin during their meeting at the Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) forum in Lima, Peru, Saturday, Nov. 19, 201 ...
Duterte mit Putin.Bild: AP/POOL SPUTNIK KREMLIN

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte ist am Rande des Gipfeltreffens des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zusammengekommen. Duterte erneuerte bei dem Treffen in der peruanischen Hauptstadt Lima am Samstag seine Kritik an den USA.

Er beklagte sich unter anderem über die «Scheinheiligkeit» westlicher Staaten und ihre «Schikane» gegenüber kleineren Ländern. «Amerika und die anderen» hätten schon so viele Kriege geführt, sagte Duterte bei dem 45-minütigen Treffen mit Blick auf Länder wie Vietnam, Afghanistan und den Irak.

Die Philippinen seien von den USA «gezwungen» worden, sich mit Soldaten am Vietnam- und Irakkrieg zu beteiligen. Als die Regierung in Manila nach der Entführung eines philippinischen Arbeiters 2004 den Rückzug ihrer Truppen aus dem Irak beschlossen habe, hätten die USA es ihnen «schwer gemacht», kritisierte Duterte.

Bis zu Dutertes Amtsantritt Ende Juni waren die Philippinen jahrzehntelang einer der wichtigsten und loyalsten Verbündeten der USA in Asien. Seitdem sind die Beziehungen aber deutlich abgekühlt. Duterte beleidigte US-Präsident Barack Obama wiederholt als «Hurensohn».

Im Oktober hatte Duterte bei einem Besuch in China die «Trennung» der Philippinen von den USA verkündet. Als die US-Regierung mit Befremden reagierte, relativierte Duterte seine Äusserungen und sagte, dies bedeute keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen. Er kündigte aber an, in aussenpolitischen Fragen künftig einen eigenen Weg zu gehen, und sprach sich für ein Bündnis mit China und Russland aus.

Im Oktober hatte Duterte Putin als seinen «Lieblingshelden» bezeichnet. Der russische Präsident teile zudem seine Leidenschaft für Waffen und Frauen, sagte der philippinische Präsident. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
rodolofo
20.11.2016 10:51registriert Februar 2016
Faschisten unter sich.
Donald Trump wird sich bald zu ihnen gesellen...
00
Melden
Zum Kommentar
8
Historiker über Trumps Handelskrieg: «Europa muss kaltblütig bleiben»
Der amerikanische Präsident will Europa und China durch Zölle niederringen. So irrational, wie manche glaubten, sei sein Vorgehen nicht, sagt der Wirtschaftshistoriker Werner Plumpe. Für die Schweiz hat er einen Ratschlag.
Sie haben sich mit der Geschichte von Handelskriegen beschäftigt. Welcher vergangenen Epoche ähnelt unsere Zeit am ehesten? Ich dachte an die Lage nach dem Ersten Weltkrieg, als Grossbritannien nicht mehr stark genug war, um die Ordnung aufrechtzuerhalten, die USA aber noch nicht bereit, an Englands Stelle zu treten.
Werner Plumpe: Grossbritannien hatte damals noch eine dominante Stellung inne, man sprach von der «Pax Britannica», die seit dem Ende der napoleonischen Kriege bestand. Doch bereits seit dem späten 19. Jahrhundert hatten die Engländer den Aufstieg der USA und Deutschlands hinnehmen müssen. Aber anders als die USA heute akzeptierten sie einen relativen Gewichtsverlust, zumal Grossbritannien ja weiterhin prosperierte.
Zur Story