Mindestens ein Journalist ist nach Angaben seines Arbeitgebers bei einem Einsatz in Haiti getötet worden. John Amady sei am Donnerstag am Rande der Hauptstadt Port-au-Prince von Bandenmitgliedern niedergeschossen und bei lebendigem Leib verbrannt worden, teilte der kanadische Radiosender Écoute FM auf Facebook mit. Amady hatte demnach für den Sender an einem Bericht über die Sicherheitslage in der Gegend gearbeitet.
Unklarheit herrschte über das Schicksal weiterer Reporter: Zwei weitere Journalisten seien den Kugeln zum Opfer gefallen, hiess es. In anderen Medienberichten war die Rede davon, einer der drei habe entkommen können. Aus Solidarität mit Amadys Familie wollte der Sender bis auf weiteres den Betrieb einstellen.
Banden kontrollieren grosse Teile der Hauptstadt des Karibikstaates. Gewalt zwischen ihnen vertrieb im vergangenen Jahr Tausende Menschen aus ihrem Zuhause. Es kommt zudem immer wieder zu Entführungen. Mit Strassenblockaden verursachen die Gangster auch, Lieferengpässe herbeizuführen.
Politisch herrscht Chaos in Haiti, dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents. Vergangenen Juli wurde Staatspräsident Jovenel Moïse in seiner Residenz erschossen, die Hintergründe sind bis heute ungeklärt. (aeg/sda/dpa)