International
Lateinamerika

Perus Präsident Vizcarra übersteht Amtsenthebungsverfahren

Perus Präsident Vizcarra übersteht Amtsenthebungsverfahren

19.09.2020, 10:3319.09.2020, 10:33
Mehr «International»
epa08669276 A handout photo made available by the Presidency of Peru shows President Martin Vizcarra during a message to the Nation, at the Government Palace in Lima, Peru, 14 September 2020. Vizcarra ...
Martín VizcarraBild: keystone

Der peruanische Präsident Martín Vizcarra hat das Amtsenthebungsverfahren im Kongress überstanden. Bei der Abstimmung am Freitag votierten nur 32 Abgeordnete dafür, den Staatschef wegen «moralischer Unfähigkeit» des Amtes zu entheben. 78 Parlamentarier stimmten dagegen und 15 enthielten sich. Für den Erfolg des Antrags auf Amtsenthebung wären 87 Stimmen nötig gewesen.

In der vergangenen Woche hatte das Parlament das Amtsenthebungsverfahren gegen Vizcarra eingeleitet. Dem Staatschef wird vorgeworfen, Mitarbeiter in einer parlamentarischen Untersuchung zu aufeinander abgestimmten Aussagen gedrängt zu haben. In dem Fall geht es um umstrittene Verträge mit einem Sänger im Wert von 50 000 US-Dollar. Der recht unbekannte Künstler soll mehrfach Motivationskurse für Mitarbeiter des Kulturministeriums gegeben haben, obwohl ihm dafür die Qualifikation fehlte. Ausserdem wurde er mehrmals im Regierungspalast empfangen.

Die politische Krise erschüttert Peru, während das Land mit der Corona-Pandemie zu kämpfen hat. Peru ist eines der am stärksten betroffenen Länder. Mit rund 750 000 Infektionen steht der Andenstaat weltweit an fünfter Stelle. Über 31 000 Patienten sind bereits im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 gestorben.

Der parteilose Vizcarra war 2018 an die Staatsspitze gerückt, nachdem sein Vorgänger Pedro Pablo Kuczynski wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten war. In seiner bisherigen Amtszeit geriet Vizcarra immer wieder mit dem Kongress aneinander. Im April kommenden Jahres stehen in dem südamerikanischen Land Präsidenten- und Parlamentswahlen an. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Xi und Putin planen Ukraine-Schachzug
Trump droht Putin und seinen Verbündeten mit Sanktionen, sollte Russland keinem Deal im Ukraine-Krieg zugestimmt haben. Das könnte nun China auf den Plan rufen.
Es kam für viele Beobachter durchaus überraschend, als er am Wochenende direkte Verhandlungen mit Kremlchef Wladimir Putin vorschlug. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einer Videobotschaft: «Der Schwung der Verhandlungen muss verstärkt werden. Ein Treffen auf Führungsebene ist notwendig, um wirklich einen dauerhaften Frieden zu erreichen.»
Zur Story