International
Lateinamerika

Vor Präsidentenwahl: Weiterer Politiker in Ecuador getötet

Vor Präsidentenwahl: Weiterer Politiker in Ecuador getötet

15.08.2023, 21:1815.08.2023, 21:18

Kurz vor der Präsidentenwahl in Ecuador ist ein weiterer Lokalpolitiker im Nordwesten des Landes getötet worden. Pedro Briones von der Partei Revolución Ciudadana (Bürgerrevolution) von Ex-Präsident Rafael Correa wurde am Montag in Esmeraldas an der Pazifikküste erschossen.

«Ecuador erlebt die blutigste Epoche seiner Geschichte. Die unfähige Regierung hat aufgegeben, und der Staat ist von der Mafia übernommen worden», schrieb die Präsidentschaftskandidatin der Revolución Ciudadana, Luisa González, auf der Online-Plattform X, die früher Twitter hiess. «Meine Solidarität gilt der Familie des Genossen Pedro Briones, der der Gewalt zum Opfer gefallen ist. Ein Wandel ist dringend notwendig.»

Am Mittwoch vergangener Woche war der Oppositionskandidat Fernando Villavicencio nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Die Regierung machte das organisierte Verbrechen für die Tat verantwortlich.

Ecuador dient als Transitland für Kokain, mehrere Verbrechersyndikate kämpfen um die Kontrolle der Schmuggelrouten. Villavicencio hatte angekündigt, hart gegen Korruption und Kriminalität durchzugreifen.

In den vergangenen Wochen wurden zudem der Bürgermeister der Hafenstadt Manta und ein Bewerber um einen Sitz in der Nationalversammlung in Esmeraldas erschossen.

Am Sonntag wählen die Ecuadorianer einen neuen Staatschef. Die vorgezogenen Präsidenten- und Parlamentswahlen waren notwendig geworden, weil der konservative Staatschef Guillermo Lasso inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens wegen mutmasslicher Unterschlagung gegen ihn die Nationalversammlung aufgelöst hatte. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Spanien räumt erstmals «Leid und Unrecht» durch Eroberer ein
Spaniens Aussenminister José Manuel Albares hat erstmals «Leid und Unrecht» indigener Völker Mexikos durch spanische Eroberer vor rund 500 Jahren eingeräumt. «Es gab Ungerechtigkeit, und es ist nur recht und billig, sie anzuerkennen und zu beklagen. Das ist Teil unserer gemeinsamen Geschichte; wir können sie weder leugnen noch vergessen», sagte er bei der Eröffnung einer Ausstellung in Madrid über Frauen im indigenen Mexiko.
Zur Story