Queen Elizabeth II. ist bekannt dafür, nicht gerne mit Traditionen zu brechen. Umso beunruhigender ist es, dass die 96-Jährige nun eine geschichtsträchtige Änderung in ihrem Terminkalender vornimmt. Sie wird den künftigen Regierungschef oder die künftige Regierungschefin ihres Landes erstmals nicht in London, sondern in ihrer Residenz im schottischen Balmoral empfangen. Grund seien anhaltende gesundheitliche Probleme der Monarchin, die vor allem ihre Mobilität betreffen, teilte der Buckingham-Palast am Mittwoch mit.
Der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Premierminister Boris Johnson soll sich kommenden Dienstag bei der Queen vorstellen. Es ist das erste Mal, dass die sogenannte Handkuss-Zeremonie nicht im Buckingham-Palast stattfindet, seit der damalige Premierminister Winston Churchill die frischgebackene Königin 1952 am Flughafen von Heathrow empfing.
Eigentlich sollte die 96-Jährige für das Ereignis ihre Sommerpause auf Balmoral unterbrechen. Doch seit einigen Monaten plagen sie gesundheitliche Probleme. Im Herbst des vergangenen Jahres musste die Queen sogar eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Im Februar hatte sie sich dann mit Corona infiziert, fühle sich seitdem «müde und erschöpft», wie sie offenbarte.
Vor allem das Gehen bereite ihr Probleme, bei mehreren Terminen erschien die Monarchin mit Stock oder sagte sie komplett ab. Ihren royalen Pflichten geht die Queen seitdem hauptsächlich aus ihrer Residenz Schloss Windsor nach und bevorzugt virtuelle Audienzen.
Auch der scheidende Premierminister Boris Johnson wird am Dienstag nach Balmoral kommen, um offiziell seinen Rücktritt einzureichen. Die Stichwahl für seine Nachfolge läuft bei seiner konservativen Partei noch bis zum 2. September, am Montag soll der Sieger bekannt gegeben werden. In den Umfragen liegt die derzeitige Aussenministerin Liz Truss deutlich vor ihrem Rivalen, dem früheren Finanzminister Rishi Sunak.
Verwendete Quellen:
((t-online,AFP,jdo ))