Bei den jüngsten Kämpfen in Libyen sind nach Regierungsangaben mindestens 32 Menschen getötet worden. 50 weitere Menschen seien seit Beginn der Offensive des abtrünnigen libyschen Generals Chalifa Haftar auf Tripolis verletzt worden, sagte Gesundheitsminister Ahmed Omar am Sonntagabend in einer Fernsehansprache.
Unter den Opfern befänden sich auch Zivilisten. Haftars Libysche Nationale Armee (LNA) hatte am Samstag von 14 Toten in den eigenen Reihen gesprochen.
Die Haftar-Truppen rücken seit Donnerstag auf die Hauptstadt vor, in der die Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch ihren Sitz hat. LNA-Einheiten griffen nach eigenen Angaben am Sonntag erstmals Vororte von Tripolis aus der Luft an. Die Regierungstruppen starteten daraufhin eine Gegenoffensive namens «Vulkan der Wut».
Seit der Militärintervention der Nato in Libyen und dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem nordafrikanischen Land Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.
Haftar unterstützt mit seinen Truppen eine Gegenregierung, die im Osten Libyens herrscht. Ihm war es in der Vergangenheit gelungen, mit einer Reihe erfolgreicher Militäreinsätze den Osten und grosse Teile des Südens Libyens unter seine Kontrolle zu bringen. Trotz der Kämpfe will die Uno nach eigenen Angaben an einer für Mitte April geplanten Allparteienkonferenz festhalten. (aeg/sda/afp)